Weiden in der Oberpfalz
16.07.2023 - 17:27 Uhr

87-facher Spaß und ein Abschied beim Weidener Kinderbürgerfest

Erst war der Strom weg, dann ging die Sause im Max-Reger-Park doch noch richtig los. Das 28. Kinderbürgerfest bot alles, was Kinderherzen höher schlagen lässt. Für einen hieß es heuer Abschied nehmen.

"Schau mal, Mami. Ich hab was gefunden." Beim Goldwaschen am Stand des Geoparks Bayern-Böhmen hat das Mädel doch wirklich ein glitzerndes Etwas auf ihrem Zeigefinger entdeckt. Keinen Millimeter groß, aber echtes Gold. Das Edelmetall stammte natürlich nicht aus dem Flutkanal, sondern von irgendwoher aus Finnland. Und reich werden konnte man damit auch nicht. Trotzdem: Der Sonntag war wie gemalt für das Weidener Kinderbürgerfest. Nach dem brütend heißen Samstag und der nächtlichen Abkühlung waren die Temperaturen ideal.

Viele, viele Vereine und Jugendgruppen hatten sich wieder ein phantastisches Programm für Kinder ausgedacht. Es gab über den Max-Reger-Park und den Realschulen-Sportplatz verteilt unzählige Angebote. Egal ob den Eishockey-Puck möglichst schnell durch die Luft zu schmettern, vorm Pfadfinderzelt Stockbrot zu backen oder das Glück an Glücksrädern zu versuchen: Überall lockte das Abenteuer und gab es jede Menge Spaß. Es durfte musiziert und getanzt werden. Hüpfburgen waren aufgestellt. Wer Lust hatte, glitt im Motorboot der Wasserwacht über den Flutkanal oder ließ sich in der Hundekutsche chauffieren. Besonders Mutige konnten sich mit einem Hubsteiger hoch in die Baumwipfel bringen lassen oder kletterten selber hoch, um einen Überblick über den Max-Reger-Park zu bekommen. Auf zwei Bühnen zeigten Gruppen Tänze oder sangen.

Das 28. Kinderbürgerfest der Stadt Weiden war gleichzeitig das letzte Kinderbürgerfest, das Stadtjugendpfleger Ewald Zenger, der in Pension geht, betreute. "Diesen Gedanken habe ich bei mir noch gar nicht zugelassen. Für mich ist jedes Bürgerfest das erste." Er habe sogar Lampenfieber gehabt, wie beim allerersten Mal. Zurecht. Als es nämlich losging, war der Strom weg. Aber der Bauhof und Helfer hätten umgehend Abhilfe geschaffen. "Jetzt funktioniert alles", stellte Zenger später fest. "Ich habe das Gefühl, dass heute eine ganz Klasse Stimmung herrscht. Vielleicht auch, weil alle happy sind, dass es heute nicht so heiß ist wie gestern."

87 Vereine oder Gruppen nahmen teil. "So viele hatten wir noch nie", weiß Zenger. Dies, obwohl die Vereine mit Personalproblemen zu kämpfen hätten, seit der Pandemie. "Aber sie haben begriffen, dass sie sich zeigen müssen." Ähnlich empfand dies auch der Verband christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfindern. "Wir haben keine Gruppenleiter mehr. Brauchen dringend welche", erklärte Anna Nikol. Ein Kinderbürgerfest sei der richtige Platz um Nachwuchs zu rekrutieren.

Auch die Polizei war vor Ort. Ihre Hauptattraktion war ein Polizeimotorrad, auf dem viele Kinder Platz nehmen wollten. Für einmal am Lenker sitzen zu dürfen, ließen sie sogar den offenen Streifenwagen stehen. Am Abend war das Entenrennen der traditionelle Abschluss des Kinderbürgerfestes.

 
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