Seit mittlerweile 50 Jahren ist die Stadtgärtnerei Weiden Prüfungsort im Gartenbau. Auch 2019 legen dort, verteilt auf eine Woche, 23 Auszubildende aus der gesamten Oberpfalz ihre mündliche wie praktische Abschlussprüfung ab. "Die ist schon knackig. Schaffbar aber anspruchsvoll", sagt dazu Thomas Huber. Der Ausbildungsleiter der Stadtgärtnerei spricht von jährlich "rund 20 Prozent Durchfallerquote". Oranisiert wird die Prüfung vom Gartenbauzentrum Bayern Mitte, das zum Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Fürth gehört.
Gesamtgewerk nach Plan
Bei dem gut dreistündigen Praxistest müssen die Prüflinge ein Gesamtgewerk nach Planvorlage erstellen. "Die Azubis bauen einen kleinen Garten auf zehn Quadratmeter. Dazu gehören Wege, Höhenunterschiede, Pflaster-, Holz- und Pflanzarbeiten", beschreibt Huber das Anforderungsprofil. Während der Prüfung werden die Azubis genau beobachtet. Jeweils ein Arbeitgeber, ein Arbeitnehmer und ein Lehrer überprüfen jeden einzelnen Schritt der angehenden Landschaftsgärtner. Hinzu kommt ein 15-minütiges Prüfungsgespräch. "Da wird dann auf das Bauwerk eingegangen und die Prüflinge erklären, warum sie es genau so gemacht haben", erläutert der Ausbildungsleiter das Vorgehen.
Die Stadt Weiden beschäftigt gegenwärtig circa zehn Landschaftsgärtner. Sollten alle Azubis die Prüfung bestehen, wird mit Eva-Maria Pöllmann als eine der 23 Prüflinge eine weitere Gärtnerin hinzustoßen. Angst, mit dieser Berufsausbildung keinen Job zu finden, müsse niemand haben, weiß der Vorsitzende des Prüfungsausschusses, Georg Weißmüller: "Der Markt sucht Landschaftsgärtner ohne Ende. Die Baubranche boomt, deshalb sind viele Stellen unbesetzt."
Sehr guter Verdienst
Laut dem Gartenbaumeister und -techniker ist der Beruf in vielerlei Hinsicht attraktiv: "Unter den Gärtnern verdient der Landschaftsgärtner am besten. Er kümmert sich um alles ums Gebäude herum. Die gesamten Außenanlagen wie Wege, Treppen und Holzbau. Auch Schwimmteiche gehören zum Repertoire."
Langfristig eröffnen sich viele Weiterbildungsmöglichkeiten. Der Landschaftsgärtner kann zum Meister und schließlich zum Techniker aufsteigen. Danach besteht sogar die Möglichkeit, zu studieren. "Das kann Gartenbaumanagment sein oder in Richtung Architektur gehen", sagt Weißmüller.
Ausbildungsleiter Huber ergänzt, dass man viel im Freien arbeite und im Team, man könne zudem kreativ gestalten: "Wir schaffen Dinge, die einem Freude machen, sowohl dem Gärtner, als auch dem Auftraggeber. Denn der Garten ist ein bleibender Wert über Jahrzehnte."
Wir schaffen Dinge, die einem Freude machen. Denn der Garten ist ein bleibender Wert über Jahrzehnte.
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