Der Kunstverein Weiden (KV) freut sich tierisch über ein Stückweit Normalität inmitten der demoralisierenden Macht der Pandemie, wie Wolfgang Herzer betonte. Zur Ausstellungeröffnung „Landschaft – Und die Suche nach dem Wiedererkennen“ (noch bis 10. Oktober) in den KV-Räumen durften die Veranstalter am Freitagabend endlich wieder eine Installation bei Smalltalk und Fingerfood in realer Umgebung verwirklichen. Lange Zeit war dies nur virtuell am PC möglich.
Mit dem in Lübeck geborenen Fotokünstler Adrian Höllger und dem aus Freiburg im Breisgau stammenden Maler Wolfgang Frauhammer – beide wohnen heute in Berlin – präsentiert der Kunstverein an seinen Wänden das „sichtbare Nichts“. Eine fotografische Leere aus Luft, Wolken und Wasser. Bei Höllgers Fotoarbeiten schweift der Blick des Betrachters in die Ferne. Wären da nicht die rohen Gemälde Frauhammers, die den luftigen Fotografien in einen strengen Rahmen pressten.
Fotos und Malerei verschwimmen hier nämlich bei längerem Hinsehen, der Einbildungskraft des Betrachters geschuldet. Und dadurch entsteht vor dem geistigen Auge aus vielen Einzelbild-Paaren ein jeweils drittes Bild. Wie Herzer schilderte, nehme die Art und Weise der Installation den Besucher mit in eine völlig neue Welt. „So betrachtet ist das eine anschauliche Demonstration von Zauberkunst.“
Der Titel der Ausstellung bezieht sich in der gegenständlichen Nah- und Fernsicht auf Momente, die vor allem im Outdoor-Bereich liegen. Da werden Landschaftsteile und einmal sogar Elektroleitungen erkennbar. Aber auch leere großstrukturelle Zusammenhänge wie Ebenen, Berge, Himmel, Gewässer und städtische Areale. Ein Foto zeigt zwei US-amerikanische Helikopter, wie sie 2015 beim G-7-Gipfel über Schloss Elmau kreisen.
Herzer nutzte die Gelegenheit, die Weidener Künstlerin (Rio-Raum) Carolin Schiml als dauerhafte Mitspielerin im KV-Team zu präsentieren. Sie sei eine Kunstschaffende, die über den Tellerrand des Ego-Prinzips hinausblicke. Schiml betrachte ihr Engagement im Kunstverein vor allem auch als allgemeine Grundlagen-Pflege für die Junge Kunst auf dem Weg in die Professionalität.













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