Weiden in der Oberpfalz
20.10.2019 - 13:21 Uhr

„Wir sind alle anders – und das ist auch gut so“

Eine Deutsch-Tschechische Jugendgruppe, mit Teilnehmern auch aus Weiden, ist auf Begegnungstour in Berlin

Die Führung am Mahnmal für die Opfer des Holocaust hinterließ bei den Jugendlichen starken Eindruck. Bild: exb
Die Führung am Mahnmal für die Opfer des Holocaust hinterließ bei den Jugendlichen starken Eindruck.

26 Jugendliche und junge Erwachsene aus den evangelischen Kirchengemeinden Tirschenreuth, Waldsassen und Weiden St. Michael sowie aus der tschechischen Partnergemeinde in Asch entdeckten gemeinsam Berlin und die deutsche Geschichte.

Am 12.Oktober stand ein Besuch des Denkmals für die ermordeten Juden Europas auf dem Programm. In einem zweieinhalbstündigen Programm beschäftigte sich die Gruppe mit der Geschichte des Holocaust und mit dem eigenen emotionalen Zugang zu den Geschichten der Opfer.

Tanja Fichtner, Projektreferentin für Gedenken und Versöhnung bei der Evangelischen Jugend in Weiden, waren bei der anschließenden Diskussion Bezüge zu aktuellen Vorkommnissen wichtig. Sie erzählte den Teilnehmenden von der Solidaritäts-Mahnwache für die jüdische Gemeinde und die Todesopfer von Halle, die am Freitag in Weiden stattgefunden hatte.

Der evangelische Pfarrer und Widerstandskämpfer Dietrich Bonhoeffer war Inspirationsquelle für das deutsch-tschechische Jugendprojekt „Dinge, für die es sich lohnt. Wir bringen Vergangenheit und Zukunft in der Gegenwart zusammen".

Die Kapelle der Versöhnung als kirchlicher Erinnerungsort auf dem ehemaligen Mauerstreifen war die zweite Station an diesem Tag. Hier genossen die Teilnehmer nach dem aufwühlenden Vormittag die Ruhe in der Kapelle und im blühenden „Garten im Niemandsland“, den die Versöhnungsgemeinde angelegt hat, um dem Mauerstreifen wieder mit Leben zu erfüllen.

Während dieses intensiven Programms wurden die Teilnehmer selbst aktiv. Mit I-Pads des Jugendmedienzentrums in Tannenlohe ausgestattet, drehten sie unter der Leitung von Gabriela Paetzolt einen gemeinsamen Film. Im Mittelpunkt standen dabei die Gespräche und Erlebnisse in Berlin und die Gedanken der Teilnehmer darüber, was „Anderssein“ alles bedeuten kann. Die Sprachbarriere spielte dabei keine Rolle mehr.

Das gemeinsam gedrehte Video wird in den nächsten Wochen in allen beteiligten Kirchengemeinden gezeigt, um den Spirit dieses deutsch-tschechischen Wochenendes auch mit den Daheimgebliebenen zu teilen.

Vor einem Rest der Berliner Mauer erlebten die Jugendlichen nicht nur ein bedrückendes Kapitel der deutschen Geschichte, sondern posierten auch für das obligatorische Gruppenfoto. Bild: exb
Vor einem Rest der Berliner Mauer erlebten die Jugendlichen nicht nur ein bedrückendes Kapitel der deutschen Geschichte, sondern posierten auch für das obligatorische Gruppenfoto.
 
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