Weiden in der Oberpfalz
06.06.2018 - 10:08 Uhr

"Alle Auflagen eingehalten"

Wegen Rennlärms gehen Festplatz-Anlieger auf die Barrikaden. Veranstalter ATC sieht sich zu Unrecht an Pranger gestellt. Und er bedauert, dass man über, aber nicht mit ihm redet.

Beim Slalom-Rennen lässt der ATC nicht nur das Tempo messen, sondern auch die Lautstärke. Ergebnis, laut Vorstand: Alle Auflagen seien an Pfingsten auf dem Festplatz eingehalten worden. Reinhard Kreuzer
Beim Slalom-Rennen lässt der ATC nicht nur das Tempo messen, sondern auch die Lautstärke. Ergebnis, laut Vorstand: Alle Auflagen seien an Pfingsten auf dem Festplatz eingehalten worden.

(rg) Anwohner am Merklsteig wähnten sich in direkter Nachbarschaft zu einer Rennbahn. So laut hätten die Motoren vom Festplatz herübergedröhnt, klagten sie. Fast 50 Bürger aus der Moosfurtsiedlung habe ein Slalomrennen des Automobil- Touring-Clubs im AvD um die Pfingstruhe gebracht, wie sie zuletzt bei einem CSU-Ortstermin deutlich machten. Der Verein fühlt sich nun zu Unrecht an den Pranger gestellt. Der ATC, so betont der Vorstand in einer Stellungnahme, "hat bei der Durchführung der von der Stadt Weiden im Vorfeld genehmigten Veranstaltung alle Auflagen eingehalten".
Seit zehn Jahren gehen die ATC-Piloten bei der Clubsportmeisterschaft an den Start - lange Zeit im Gewerbegebiet Brandweiher. Der Vorteil, laut geschäftsführendem Vorstand Clemens Sammet: "Da stört's überhaupt niemanden." Der Nachteil: Es findet kaum Publikum hin. Letzteres war nun zum zweiten Mal anders. An den beiden Tagen am Pfingstwochenende zählten die Veranstalter je 500 Besucher auf dem neuen Festplatz - "ein Vielfaches der bisherigen Slalomveranstaltungen", wie es in der Stellungnahme heißt. Außerdem: "Der ATC erhielt für den reibungslosen Ablauf Lob von allen Seiten. Die Resonanz der überregional und weit angereisten Teilnehmer war in Anzahl und Stimmung hervorragend."
Eine Erfolgsveranstaltung also. Eigentlich. Wäre da nicht im Nachhinein der massive Protest der Anwohner. Er traf die Verantwortlichen um Präsident Manfred Gärber und Sammet unvorbereitet, zumal die gleiche Veranstaltung im Vorjahr ohne irgendwelche Beanstandungen über die Bühne ging. Was war diesmal anders? Die Vereinsführung mutmaßt: "Es herrschte heuer (...) Ostwind vor, was gegebenenfalls zu einer stärkeren Wahrnehmbarkeit führte."
Die teilnehmenden Fahrzeuge unterlägen einem strengen Regelwerk und würden keine 99 Dezibel überschreiten, versichert der ATC. Unabhängige Rennkommissare überprüfen die Einhaltung der Regularien. Und: "Der Festplatz ist als solcher auch und gerade wohl für derartige Veranstaltungen bestandskräftig geschaffen und genehmigt. Als Veranstalter gehen wir davon aus, dass Nachbarinteressen und Emissionsrichtlinien hinreichend beachtet wurden." Verwundert zeigt sich der Vorstand laut Sammet wegen der Reaktion der Stadt - also der Vertragspartnerin -, die Beschwerdeführern offenbar empfohlen habe, eine Unterschriftenliste einzureichen (sie umfasst inzwischen mehr als 200 Namen). Rathaus-Mitarbeiter hätten sich beim Verein ebensowenig gemeldet wie Verantwortliche der CSU, die den AvD nicht zum Ortstermin hinzuzogen und über "Lärmbelästigungen" wetterten. "Auch diese Partei hat den Festplatz mit genehmigt."
"Der AvD sieht sich als Weidener Verein und bereichert mit seinen Veranstaltungen wie Oldtimertreffen, Slalom, Motocrossläufen sowohl die sportliche als auch die gesellschaftliche Kultur unserer Stadt. Dies seit Jahren mit erheblichem Engagement seiner Mitglieder", heißt es in der Stellungnahme. "Ungern halten wir aber als Aufhänger für scheinbar immer noch nicht vorhandene Nachbarakzeptanz des Festplatzes her."
Wie reagiert die Stadt auf die Beschwerden? Eine Anfrage im Rathaus blieb am Dienstag unbeantwortet.

 
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