Die Älteren können sich noch erinnern, wo die Buchhandlung Taubald einst ihren Sitz hatte, für die jüngeren ist das Eckhaus gegenüber der Nordseite des Alten Rathauses schon immer die Altstadt-Apotheke. Doch nun ist Schluss.
"Nachdem auch Dr. Szamek zugemacht hat, gibt es kaum mehr Ärzte in der Altstadt, das macht es nicht einfach. Und ich werde im Februar 68. Warum soll ich mir 70 Stunden Arbeit antun?" Das fragt sich Leslaw Ostaszewski, der dort seit 28 Jahren Kunden bedient und beraten hat.
Zusammen mit Tochter Joanna gehört ihm die Johannis-Apotheke in der Bahnhofstraße. Dort wird der Vater tageweise mitarbeiten, sich aber ansonsten der eigenen Fitness und der Familie widmen. Seines Wissens hat der Hauseigentümer vorerst keinen Nachmieter in der Türlgasse. Ostaszewski selbst hat zwei Jahre lang vergeblich versucht, einen Apotheker als Filialeiter zu finden. "Die jungen Leute zieht es alle in die Großstadt."
Er sähe gern, dass in sein Geschäft wieder etwas Attraktives einziehe, ist aber ein bisschen pessimistisch. "Schauen sie sich doch in Weiden um. Was neu aufmacht, sind Kebap, Wettbüro oder Nagelstudio."
Nachdem 2009 bereits die Marien-Apotheke geschlossen hat, ist das "Veste Haus" die letzte Medikamentenhandlung in der Altstadt. In den vergangenen zehn Jahren haben sich zudem die Apotheken in der Ringstraße und in der Luitpoldstraße verabschiedet.
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