Erster Kriminalhauptkommissar Thomas Gallei begann seine Rede mit einem Zitat des Philosophen Heraklit: "Die einzige Konstante im Universum ist die Veränderung." Am Montagvormittag feierte die Polizei eine personelle Veränderung. In der Max-Reger-Halle verabschiedete sie feierlich den bisherigen Leiter der Kriminalinspektion Weiden, Jürgen Dodell. Im gleichen Zuge führte sie seinen Nachfolger, Andreas Schieder, in sein neues Amt ein. Anwesend war eine ganze Riege der lokalen Prominenz aus Politk, Justiz, Polizei und Feuerwehr.
Der aus Windischeschenbach stammende Andreas Schieder lebt mit seiner Frau Nadine und den zwei Kindern in Vohenstrauß und begann seine Polizeikarriere in München. Zuletzt war er in Regensburg beim Polizeipräsidium Oberpfalz stellvertretender Verkehrssachgebietsleiter. Als Leiter der Weidener Kripo ist der 38-Jährige laut eigener Aussage das erste Mal fest in der Oberpfalz beschäftigt. Polizeipräsident Norbert Zink hat aber trotz Schieders noch relativ jungen Alters "überhaupt keine Bedenken, dass ihm der Spartenwechsel zur Kriminalpolizei gelingt". Seine Antrittsrede hielt Schieder bewusst kurz: "Ich freue mich hier zu sein, ich freue mich auf die Kollegen und meine Tätigkeit." Einen besonderen Dank richtete er an seine Frau, ohne sie wäre die vergangenen 16 Jahre nichts gegangen, sagte er: "Ich hab leider keinen Blumenstrauß für dich – dafür darfst du mich nach der Feier wieder mit nach Hause nehmen."
Internet stellt Kripo vor neue Herausforderungen
Die Weidener Kripo hat laut Gallei eine Aufklärungsrate von 90 Prozent, bearbeitet über 1 000 Fälle jährlich und ist für die Landkreise Neustadt/WN, Tirschenreuth und die Stadt Weiden zuständig. "Alles was unter anderem mit Mord, Totschlag, Sexualdelikten oder Rauschgiften zu tun hat, fällt in unseren Aufgabenbereich", sagte Gallei. Seit 2017 gibt es in Weiden ein eigenes Kommissariat für Cyberkriminalität und digitale Forensik. Zusätzlich kümmern sich drei eigens abgestellte Mitarbeiter um Fälle, die mit Kinderpornografie in Verbindung gebracht werden können. Gallei erklärte, dass die Anforderungen an die Kriminalpolizei gestiegen seien. Die sich rasend entwickelnde Digitalisierung zwinge die Behörden dazu, in technischen Themen am Ball zu bleiben. Bernhard Voit, Leitender Oberstaatsanwalt, erinnerte ebenfalls daran, dass das Internet vieles an der Behördenarbeit verändere. In seiner Rede erwähnte er den Fall des 13-jährigen Bombenbastlers aus dem Landkreis Neustadt. Durch das Internet konnte sich der Junge zu einem "potenziellen Amokläufer sozialisieren", sagte Voit.
Dodell übergibt das Zepter an Nachfolger
Schieders Vorgänger, Jürgen Dodell, hatte das Amt seit 2019 inne. Seine letzten Monate verbrachte er im Planungsstab für den G7-Gipfel auf Schloss Elmau, sodass sein Stellvertreter Gallei für ihn einspringen musste. Nach seiner Station bei der Weidener Kripo leitet Dodell seit September 2022 die Amberger Polizeiinspektion. Polizeipräsident Norbert Zink lobt ihn: "Sie haben das Team der Kriminalpolizei Weiden hervorragend repräsentiert. Ihrem Nachfolger hinterlassen Sie eine sehr gut geführte Dienststelle." Dodell übergab das Zepter an seinen Nachfolger Andreas Schieder mit den Worten: "Du wirst hier ein gutes Team vorfinden, pass mir bitte gut auf alle auf."
Oberbürgermeister Jens Meyer sicherte im Namen der Stadt Weiden Schieder bei seinen neuen Aufgaben volle Unterstützung zu: "Die Stadt wird dich immer unterstützen. Und wir legen auch Wert darauf, dass von der Polizei zum Rathaus kurze Wege bestehen bleiben." Der Oberbürgermeister hat selbst 17 Jahre bei der Kripo Weiden gearbeitet und ist mit der Arbeit der Kollegen bestens vertraut. Der Festakt im Gustav-von-Schlör-Saal endete mit dem Lied "We Are The Champions", interpretiert von einem Ensemble des Polizeiorchester Bayerns.
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