Weiden in der Oberpfalz
03.11.2023 - 12:51 Uhr

Anneliese Hein im Alter von 99 Jahren verstorben

Heimbeiratsvorsitzende im Eleonore-Sindersberger-Altenheim und stets engagiert bei den "Schlesiern": Anneliese Hein war eine Frau der Tat und hat in Weiden viele Spuren hinterlassen. Nun ist sie im Alter von 99 Jahren verstorben.

Anneliese Hein aus Weiden ist im Alter von 99 Jahren verstorben. Archivbild: shl
Anneliese Hein aus Weiden ist im Alter von 99 Jahren verstorben.

"Sie ist auf alle Menschen zugegangen, war offen und sehr empathisch. Das hat mich immer fasziniert." Was Sohn Ekkehardt an seiner Mutter Anneliese Hein schätzte, durften auch viele Menschen in der Region erfahren. Nicht nur bei der "Landsmannschaft Schlesien" hat Hein über Jahrzehnte in Weiden gewirkt, auch in hohem Alter setzte sie sich für andere ein. Kurz vor ihrem 100. Geburtstag im Januar ist sie jetzt verstorben.

Geboren wurde Anneliese Hein 1924 in Beuthen (Oberschlesien). Ihr Berufsweg führte sie zum Roten Kreuz, als Schwesternschülerin, und schließlich nach Weiden. Ab 1951 arbeitete sie in der Stadt als Sprechstundenhilfe, wo sie ihren Ehemann Werner kennenlernte und 1953 heiratete. Der spätere Wirtschaftsförderer und Pressesprecher der Stadt verstarb 1997.

Die Erinnerung an ihre schlesische Heimat hatte die Verstorbene stets gehegt.Viele Jahre leitete sie die Ortsgruppe der "Landsmannschaft Schlesien". Einst hatte ihr Vater, der Landgerichtsdirektor a. D. Kurt Hoffmann aus Hirschberg im Riesengebirge, den Vorsitz des von schlesischen Eisenbahnern gegründeten Vereins übernommen. Mutter Martha Hoffmann hatte sich damals der Frauengruppe angenommen. Anneliese Hein führte das Engagement ihrer Eltern mit viel Leidenschaft fort. 2003 wurde sie für die Arbeit im Ehrenamt mit der Verdienstmedaille des Ministerpräsidenten geehrt. Rund zehn Jahre darauf erhielt sie das Schlesierkreuz des Bundesverbandes der Landsmannschaft. Erst im Alter von 85 Jahren hatte sie den Vorsitz der Weidener Ortsgruppe abgegeben. Als Ehrenvorsitzende blieb sie dem Verein jedoch treu.

Denn die Hände in den Schoß legen, das war auch im hohen Alter nicht ihre Art. Selbstbestimmt hat sich die Verstorbene für den Umzug ins Eleonore-Sindersberger-Heim entschieden, wurde dort als Heimbeiratsvorsitzende gewählt. Sich für die Anliegen der Bewohner einzusetzen und Ansprechpartnerin zu sein, war ihr eine Freude. Den Umzug ins Heim hat Hein nie bereut. "Das beste, was ich machen konnte", war sie sich beim Gespräch mit Oberpfalz-Medien zu ihrem 95. Geburtstag sicher gewesen. Auch dank ihrem Lieblingsplatz: dem kleinen Balkon.

Hein hinterlässt einen Sohn, drei Enkel und zwei Urenkel. Der Trauergottesdienst für Anneliese Hein findet am Freitag, 8. Dezember, um 14 Uhr in der evangelischen Kirche St. Michael in Weiden statt.

 
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