Mit dem Thema „Klimaneutral Planen und Bauen“ hat der Oberpfalzverein ins Schwarze getroffen. Das Nebenzimmer im Ratskeller war proppenvoll – im Publikum auch drei Stadträte. „Ich hätte mir erhofft, dass bei solch einem Vortrag der Bauausschuss nahezu vollständig erscheint. Schließlich stehen in unserer Stadt Entscheidungen an, bei denen es auch um klimagerechte Sanierung geht“, sagte Karlheinz Beer, der den Experten-Vortrag organisiert hatte.
Zum Thema Stadtentwicklung und Klimaneutralität vertrat der Referent Professor Clemens Richarz eine klare Position: „Umbau steht über Neubau.“ Um Ressourcen zu sparen, sei der Erhalt von bestehender Bausubstanz immer lohnenswert. Denn beim klimaneutralen Bauen gehe es nicht nur um den Energieverbrauch eines Gebäudes, sondern auch um die Energie, die ein Haus bei der Herstellung benötigt. Dieser Grundsatz gelte auch für Neubauten. „Die klassischen Energiethemen ‚Wärmedämmung‘ und ‚Anlagentechnik‘ sind zwar wichtige Einzelaspekte, doch deren Optimierung allein trägt nicht dazu bei, dass Architektur nachhaltig wird“, sagte der Experte. Ein klimaneutrales Gebäude müsse energieeffizient, einfach, flexibel und intelligent konstruiert sein. So reduziere eine Skelettstruktur mit einer Hülle aus Holz den Materialeinsatz und sorge gleichzeitig für große Nutzungsflexibilität. Zudem senke Holz den CO2-Ausstoß. Auf die Frage nach einem Kostenvergleich zum herkömmlichen Bauen antwortete der Professor: „Dass man billiger baut und gleichzeitig CO2 reduziert, ist natürlich unmöglich.“
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