„Everything will change“: Einen "Science-Fiction"-Film, der diesen Sommer ins Kino kam, hatten die Weidener Filmgespräche im Neue-Welt-Kinocenter zum Thema.
Darin geht es um drei Freunde, die das Jahr 2056 nur noch als sterile Betonwüste kennen. Bei einem abenteuerlichen Road-Trip stoßen sie auf alternde Wissenschaftler. Diese hatten nach dem letzten großen Artensterben eine Arche gebaut mit der bunten Schönheit der Welt in den 2020-er Jahren: einer Zeit, als man die Lage auf dem Planeten noch hätte herumreißen können,
Ob das heute wirklich noch gelingen könne, dazu äußerte sich die Gesprächsrunde um Moderatorin Kerstin Manner von der Ökomodellregion Naturparkland eher skeptisch. Aber Hildegard Lindner-Hausner von der Bürgerinitiative gegen atomare Anlagen (BIWAANAA), Klimaschutzmanagerin Corinna Loewert vom Bund Naturschutz Weiden und Sarah Gebert, von "Fridays for Future" auf dem Podium waren sich einig: Man könne und sollte der Natur mehr Raum geben.
Lindner-Hauser hielt es für wichtig, auf tierische Ernährung ganz zu verzichten. Das Artensterben nützlicher Kleinlebewesen bleibe vielfach unbeachtet. Noch viel intensiver als dieser Kinofilm würden die Werke des Naturfilmers Thomas Stock den Menschen die Vielfalt der kleinen Arten nahe bringen. Ihr Appell: Raus mit den Kindern in die Natur!
„Keine Verbindung mehr zur Natur; das zerstört uns“, davon ist auch Sarah Gebert überzeugt. Der Mensch lebe viel zu sehr „in Boxen“, in denen man sich von früh bis abends aufhalte, um dann den Tag noch mit einem Blick in wieder eine Box zu beschließen. Sie plädierte deshalb für ein komplettes Umdenken.
Corinna Loewert bestätigte, dass Arten von Fliegen, Wespen und Ameisen, die einen hohen Anteil am Erhalt der Umwelt hätten, teils am Aussterben seien. Süße junge Tiere könnten zwar motivieren, aber es brauche – wie im Film benannt – Empathie und zudem Bildung. Der Klimawandel brauche Marketing. „In der Ernährung klappt das schon ganz gut.“ Die Krux sei da eher der Preis.
Das Publikum diskutierte engagiert mit. Moderatorin Kerstin Manner lenkte den Blick zurück auf aktuelle Themen und die Region Weiden. Während die derzeitigen Knappheitsdiskussionen klimaschützende Aktivitäten wieder zum Einfrieren brächten, könne der Bereich „Einsparung“ auch als Chance für den Erhalt der Artenvielfalt verstanden werden.
Auf Plädoyers für Rohkost, erneuerbare Energien oder eine gepflegte Nachbarschaft folgte die Erkenntnis: Jeder Beitrag ist wichtig, wenn er in die richtige Richtung zielt. Dem stimmte Hans Bräuer von der mitveranstaltenden Katholischen Erwachsenenbildung zu.
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