Weiden in der Oberpfalz
26.03.2019 - 10:57 Uhr

Ausbildungsabbruch (fast) unmöglich

Was viele nicht wissen, Mittelschüler werden in einer langen Reihe von berufsorientierenden Maßnahmen auf die richtige Berufswahl vorbereitet. Schulamt, Arbeitsagentur und bfz stellten ein Kernelement davon vor.

Übungsaufgabe im Schülerpraxiscenter um Kompetenzen der Mittelschüler zu beobachten: Aus Flip-Chart-Blättern muss eine Laufröhre für Murmeln gebaut werden. Bild: Bühner
Übungsaufgabe im Schülerpraxiscenter um Kompetenzen der Mittelschüler zu beobachten: Aus Flip-Chart-Blättern muss eine Laufröhre für Murmeln gebaut werden.

"Noch mehr Berufsorientierung für Mittelschüler ist kaum sinnvoll", sagt Schulrätin Elisabeth Junkawitsch vom Schulamt Weiden-Neustadt/WN. Beim Beruflichen Fortbildungszentrum (Bfz) in Weiden wurden jetzt die neuesten Elemente des derzeitigen Systems vorgestellt. Vertreterinnen von Schulamt, Schulen Arbeitsagentur trafen sich dazu im Bfz. Längst vorbei seien die Zeiten, als die Berufswahl aufgrund weniger Eindrücke getroffen wurde. Vielmehr werden über Jahre hinweg Mittelschüler auf die für sie am besten passende Berufswahl vorbereitet.

Die Schüler lernen dabei Berufstätigkeiten nicht nur durch Zuschauen und Mitmachen kennen, sondern erhalten nach ausführlichen Eignungs- und Stärkeanalysen Empfehlungen. Auch Eltern und Lehrer können so gezielter helfen.

"Schülerpraxiscenter integrativ - Baustein Basis", nennt sich das Modul, an dem im Laufe eines Jahres derzeit fast alle Siebtklässler der Mittelschulen teilnehmen. Es ist das am häufigsten gewählte Modul unter neun Angeboten, die den Mittelschulen zur Verfügung stehen. Eine Woche lang dauert das Schulpraxiscenter. Bei der Vorstellung des Programms waren Schüler der Mittelschule Weiherhammer mit ihrer Lehrerin und stellvertretenden Schulleiterin Katharina Achtert dabei. "Die Berufswünsche reichen vor Beginn der Maßnahme beginnend vom Berufsfußballer bis hin in viele andere Bereiche", erzählt Achtert. Nach Teilnahme am mehrstufigen Programm der Berufsorientierung würde sich in den allermeisten Fällen der Berufswunsch verfestigen.

Das Schülerpraxiscenter integrativ beim bfz in Weiden leistet dazu einen wichtigen Beitrag. "Montag und Dienstag beginnen wir mit einer Potenzialanalyse", berichtet Bfz-Koordinatorin Carolin Ertl. Dabei sollen auch verborgene soziale, personale und methodische Kompetenzen entdeckt werden. In den Tagen danach durchlaufen die Schüler praktische Kleinprojekte und lernen einzelne Berufsfelder kennen. Bei allen Aktivitäten werden sie von sozialpädagogischem Fachpersonal systematisch beobachtet. Ergebnisse werden festgehalten und ausgewertet. Zu den Übungsinhalten zählt auch Verhaltens- und Sprachtraining am Telefon.

"Wir wollen nicht Defizite feststellen, sondern Stärken", bemerkt dazu die stellvertretende Bfz-Leiterin Tina Faltenbacher. Die Ergebnisse fließen in den Berufswahlpass der Schüler ein. Die Finanzierung der Center erfolgt jeweils zur Hälfte durch Schulamt und Arbeitsagentur Weiden. "Wir wollen alles tun, um Ausbildungsabbrüche zu verhindern", sagt Margot Salfetter von der Berufsberatung der Arbeitsagentur Weiden. Weitere Elemente wie Betriebspraktika, Berufsorientierungscamps und Betreuung durch Tandem-Lehrer und Berufseinstiegsbegleiter gehören dazu. "Wir haben tolle Möglichkeiten an den Mittelschulen", findet Achtert.

 
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