Weiden in der Oberpfalz
17.05.2024 - 17:56 Uhr

Ausstellung von Künstlern mit Multipler Sklerose eröffnet – Susanne Kempf verkündet Rückzug

Die 17. Ausstellung "Voilà! Denken, Fühlen, Malen" von Künstlern mit Multipler Sklerose im Stadtlabor in Weiden ist gestartet. Aber es gibt Neuigkeiten: Für Initiatorin Susanne Kempf ist es die letzte Ausstellung.

Bürgermeister Reinhold Wildenauer (links) freut sich auf die Bilder und über neue Ideen der Initiatorin Susanne Kempf. Fünf Künstlerinnen und Künstler beteiligen sich an der nunmehr 17. Ausstellung. Bild: Kunz
Bürgermeister Reinhold Wildenauer (links) freut sich auf die Bilder und über neue Ideen der Initiatorin Susanne Kempf. Fünf Künstlerinnen und Künstler beteiligen sich an der nunmehr 17. Ausstellung.

Die Ausstellung "Voilà! Denken, Fühlen, Malen" mit Werken von vier Künstlerinnen mit Multipler Sklerose (MS) und einem Künstler ohne MS sei zugleich ein Experiment und ein Abschied, unterstrich die Entwicklerin der Reihe, Susanne Kempf, am Donnerstagabend bei der Vernissage im DENK.max Stadtlabor. Denn gleich am nächsten Tag sollte ein Teil der Ausstellung in den Schaufenstern der Weidener Innenstadt verbleiben, während ein weiterer Teil im Future-Lab der BHS Corrugated in Weiherhammer zu sehen sein wird, unter der Schirmherrschaft von Christian und Lars Engel. Die Ausstellung ist bis zum 14. Juni zu sehen. Kempf erklärte aber auch ihren Rückzug nach 16 Jahren.

Die erste von ihr organisierte Ausstellung mit 140 Bildern von 28 Künstlern im Neuen Rathaus 2008 sollte eine einmalige Sache sein, erklärte sie am Donnerstag. Auf Vorschlag der Pharmaindustrie sei damals schon eine Wanderausstellung daraus geworden. "Seitdem wanderte ich mit den Bildern. Durch ganz Deutschland." Schon bei der ersten Ausstellung im Roten Rathaus von Berlin habe der damalige Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit die Schirmherrschaft übernommen. Es folgten Bonn, Hamburg, Dresden, Schweiz mit wechselnden Künstlern und auch schon einer gewissen Stammmannschaft.

Diese Ausstellung werde im Laufe des Jahres noch in Kooperation mit dem Sozialteam Oberpfalz im Sommer in Erbendorf und im Dezember in Parkstein gezeigt werden. Als Initiatorin habe sie sich aber entschieden, mit Ende diesen Jahres ihre Aktivität zu beenden. Künftig werde sie in unregelmäßigen Abständen Einzelausstellungen oder gemeinsame Präsentationen mit ein oder zwei Kunstkollegen anbieten. "Die Konzentration auf das Thema 'MS und Kunst' wird eingestellt."

"Man sollte aufhören, wenn es noch schön ist und Menschen Interesse zeigen. Ich möchte es nicht erleben, dass irgendjemand das Gefühl hat, dass das Thema ausgereizt wurde." Hintergrund sei gewesen, dass die Rolle der MS-Patienten bei der Ausstellungsreihe eine andere gewesen sei, als in traditionellen Patientenveranstaltungen. Die Künstler hätten nicht die Rolle als Medizin- oder Hilfsmittelkonsumenten eingenommen, sondern eine aktive Rolle übernommen.

"Sie zeigten ihren Umgang mit der Krankheit, agierten aus der Krankheit heraus, motivierten andere, mit einer speziellen Situation in besonderer Weise umzugehen." Zwischen 2008 und 2024 hätten rund 300 Künstler tausend Bilder gezeigt. "Man muss lernen, die Multiple Sklerose zu akzeptieren und damit umzugehen. Und das gilt auch für die Angehörigen, Freunde und Kollegen", betonte Kempf. "Wichtig ist es, sein Leben aktiv in die Hand zu nehmen, dann eröffnen sich meist neue Chancen." Er freue sich über die Ausstellung, unterstrich Bürgermeister Reinhold Wildenauer. Gespannt sei er jetzt schon auf neue Ideen von Susanne Kempf.

 
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