Weiden in der Oberpfalz
21.04.2024 - 09:33 Uhr

Ausstellung über Kevin Coyne im Kunstverein Weiden

Er war Dichter, Maler, Musiker. Im Kevin-Coyne-Jubiläumsjahr zum 80. Geburtstag und 20. Todestag kehrt der britisch-fränkische Künstler zurück in den Kunstverein Weiden. Bis 26. Mai sind bekannte und selten gezeigte Arbeiten zu sehen.

Wolfgang Herzer (links) und Stefan Voit eröffnen die Kevin Coyne Ausstellung beim Weidener Kunstverein. In der Mitte Helmi Coyne, die Witwe des Musikers, Malers, Zeichners und Poets. Bild: Kunz
Wolfgang Herzer (links) und Stefan Voit eröffnen die Kevin Coyne Ausstellung beim Weidener Kunstverein. In der Mitte Helmi Coyne, die Witwe des Musikers, Malers, Zeichners und Poets.

"Dank des Engagements von Stefan Voit, der über die Jahre in die Profession des Nachlassverwalters hineingewachsen ist, ist es uns glücklicherweise immer noch möglich, die künstlerische Lebendigkeit von Kevin Coyne zu erhalten und zu vermitteln", erklärte Wolfgang Herzer am Freitagabend bei der Vernissage der Ausstellung "Sänger und Maler der Unangepasstheit" mit Werken des englisch-fränkischen Rockmusikers Coyne, der in diesem Jahr 80 geworden wäre. "Seine Musik hatte mir in den 1970er Jahren auch selber viel bedeutet", sagte Herzer.

Als Kunststudent hätte er die Platte "House on the Hill" mit auf die berühmte einsame Insel genommen. Sie hätte ihm die Möglichkeit gegeben, überhörte, unerhörte Ausdrucks-Nuancen zu entdecken, die die eigene Existenz berühren konnten, so Herzer über den Kevin-Coyne-Song. "Seine anrührenden Songs sind für mich neben den Zeichnungen, die das Coynsche Weltgeschehen illustrieren, immer noch subversive, widerständige Klagegesänge und Gesten, vor allem denen gewidmet, für die die Welt kein fairer Ort ist."

Seine Bilder seien Figuren, die nur wenige Linien benötigten und Gruppen in kleinem Format. Geprägt von schwarzem Humor. Manschkerler, die nur darauf warteten, dass es endlich los gehe. Es sei schwierig gewesen, die Bilder zu hängen. Ein neutrales Rastersystem hätte den Arbeiten nicht Genüge getan. "Denn die Macht der Emotion, die seinem Werk so eigen ist, wehrte sich."

"Er hat wahnsinnig viel gemalt. Er hat tolle Musik gemacht mit der 'Paradise-Band', viele Projekte, viele Ausstellungen in ganz Europa", erklärte Voit. Die Bilder dieser Ausstellungen seien nur ein Bruchteil dessen, was Coyne der Welt zurückgelassen habe. Coyne habe zu Lebzeiten Anerkennung bei den Fans gefunden. Weniger bei den Plattenfirmen. "Die hatten das Potential das er hatte nicht erkannt." Egal ob vom musikalischen her oder vom textlichen. "Er war keiner, der daheim komponiert hat. Er hatte den Kopf voller Ideen, ist ins Studio gegangen und hat das alles rausgelassen." Mit seinen Bildern sei es ähnlich gewesen. "Immer produktiv, immer unter Dampf." Die Ausstellung mit kleinen und großformatigen Bildern ist noch bis 26. Mai zu sehen.

 
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