„Max Reger war, wie viele Kunstschaffende, nicht nur in einer Stadt oder Gemeinde zuhause. Bekannte Menschen wie er, waren und sind in ganz Europa bekannt. Max Reger hat viele Stationen durchlebt.“ Aber ein Lehrer sei immer ein wichtiger Begleiter. „Adalbert Lindner hat seinen Schüler entscheidend geprägt."
Die Exponate, Erstschriften, Fotos, Zeugnisse, persönliche Briefen und Postkarten werden noch bis 13. Dezember im Rahmen der 21. Max-Reger-Tage präsentiert. Wie Stadtarchivarin Petra Vorsatz betonte, trage Weiden schon seit fast 90 Jahren die Bezeichnung Max-Reger-Stadt. Die Ausstellung wird komplett aus den Beständen der Max-Reger-Sammlung Weiden gestaltet und basiert auf dem Nachlass von Adalbert Lindner und eigenen Ankäufen.
Lindner habe schon früh angefangen, alles über seinen ehemaligen Schüler und späteren Freund zu sammeln. Obwohl er nur Lehrer in einer Kleinstadt war, habe er ein Netzwerk zu allen bedeutenden Musikern geflochten. So habe er auch überall in Auftrag gegeben, ihm alle Zeitungsartikel über Reger zuzusenden. „Er selber sammelte alles über seinen Zögling, wessen er habhaft werden konnte.“
„Auf diese Weise haben wir von Regers Karrierebeginn an, bis hinein in die 60-er Jahre einen Riesenfundus." Zu den Zeitungsausschnitten gesellten sich auch zahlreiche Konzertprogramme. „Und wir haben wohl eine der größten Sammlungen von Erstdruckausgaben von Max Reger, weil Adalbert Lindners Schwiegervater, ein Metzgermeister, 1903 einen Harmonium- und Klavierhandel angemeldet hat.“
Wohl habe es Lindner selbst als Lehrer nicht gewagt, ein eigenes Gewerbe anzumelden und seinen Schwiegervater vorgeschoben. „Über seinen Musikhandel hat der sich sofort alle Erstausgaben hierher nach Weiden schicken lassen. Bevor sie überhaupt aufgelegt wurden." 1958 sei die Sammlung schließlich dem Stadtarchiv übergeben worden.
Adalbert Lindner wurde 1860 in Neukirchen St. Christoph als Gastwirtssohn geboren. Den Großteil seiner Jugend verbrachte er in der Obhut seines Paten, des Stadtpfarrers Johann Baptist Dobmaier in Pleystein. Mit sieben Jahren begann er mit Geigen-, mit acht mit Klavierunterricht. 1873, im Geburtsjahr Max Regers, wurde Lindner Schüler an der Weidener Präparandenschule. Einer seiner Lehrer dort war Josef Reger, der Vater Max Regers. Elf Jahre später unterrichtete er den kleinen Max am Klavier. In kurzen Sätzen erläuterte Petra Vorsatz den weiteren Werdegang der beiden Freunde. Violoncellist Christoph Pickelmann umrahmte die Vernissage mit Suiten von Max Reger und Johann Sebastian Bach.
Unter den Gästen der Matinee weilten die Vorstandsmitglieder des Freundeskreises der Max-Reger-Tage, Horst Petzold, Waltraud Koller-Girke und Dietmar Prusko. Aber auch Regisseur und Kameramann Gerard Steinbeck, der 1978 mit Günter Strack in Weiden den Film „Requiem für Max Reger“ aufgenommen hatte. Der elfminütige Streifen wurde im Anschluss vorgeführt. Der heute in Etzenricht lebende Steinbeck erinnerte sich an seine zweitägige Zusammenarbeit mit Strack. „Der hat das gerne gemacht.“ Selbst ohne Gage. "Ich habe ihm damals zwei schöne Tage in Weiden versprochen." Steinbeck, der 41 Jahre lang als Kameramann beim Bayerischen Rundfunk arbeitete: „Wir waren damals eben Idealisten." Übrigens produzierte Steinbeck später dann noch einen Werbefilm mit Horst Tappert in Weiden.






















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