Ein einfacher Zebrastreifen reicht schon lange nicht mehr. Wenn, dann werden mit aufwendigen Querungshilfen die Fußgänger sicher über Straßen geführt. In Weiden wurden in den letzten Jahren viele Hilfen gebaut. Die Stadträte der Grünen und der SPD haben da noch Ideen, wo welche fehlen könnten. Erfolg hatten sie im Hauptverwaltungsausschuss aber nicht.
Einen Fußgängerüberweg in der Moosbürger Straße forderte Brigitte Schwarz (SPD). Sie führte die hohe Anzahl von kreuzenden Fußgängern (Schüler) an, die zu den Haltestellen liefen. Hans Forster (CSU) - mit Arbeitsplatz unmittelbar an der Moosbürger Straße - unterstützte auch im Auftrag seiner Berufskollegen dieses Ansinnen, für das sich aber die Stadtverwaltung nicht begeistern kann. So legte Rechtsdezernentin Nicole Hammerl die Ergebnisse der Zählungen vom November und vom Dezember vor. Die erforderliche Frequenz von über 50 Fußgängern pro Stunde wurde allerdings nie erreicht. Dazu stellte Schwarz fest, dass gerade in der wichtigsten Zeit des Schülerverkehrs, nämlich deutlich von 8 Uhr, nicht gezählt worden war.
Es fehle schlichtweg die nötige Fußgängerfrequenz, um einen Zebrastreifen oder Ähnliches vertreten zu können, stellte hingegen Hammerl fest. Und sie machte auf ein weiteres Problem aufmerksam: Auf der Moosbürger Straße bewege sich sehr viel Schwerlastverkehr. "Solche Straßen brauchen wir." Jede Einschränkung der Fahrbahnbreite, etwa für eine Mittelinsel, würde breitere Fahrzeuge ausschließen. Zudem gebe es dort nahezu keine Unfälle.
Stadtrat Heiner Vierling (CSU) stellte fest, dass es der Schwerlastverkehr, dazu zähle der landwirtschaftliche Verkehr, zunehmend schwer habe. Auch Hans Blum, ebenfalls CSU, plädierte für die Beibehaltung der jetzigen Situation.
Kurz danach flackerte die Diskussion wieder auf. Diesmal bei der von Gisela Helgath ("Die Grünen") beantragten Querungshilfe in der Mooslohstraße im Bereich der Bushaltestelle "Am Vogelherd". Die Verwaltung bezweifelte die nötige Fußgängerfrequenz und verwies auf die dort sehr guten Sichtverhältnisse, die ein sicheres Queren ermöglichen. Hinzu komme, betonte Nicole Hammerl, dass der Straßenzug für das Gewerbegebiet Pfreimter Weiher als Zuwegungen von und zur Autobahn diene. Die Tulpen- und Josef-Haas-Straße seien für Fahrzeuge über 7,5 Tonnen gesperrt. Auch hier würde eine Querungshilfe die Abwicklung des Schwerlastverkehrs erheblich erschweren. Außerdem sei die Mooslohstraße Teil der Umleitung von der Autobahn. Zudem müssten viele Stellplätze freigeräumt werden. Von einer kostspieligen baulichen Querungshilfe sei deshalb abzusehen.
Damit wollte sich Gisela Helgath nicht zufrieden geben. Sie verwies auf die Vohenstraußer Straße, in der ebenfalls Schwerlastverkehr unterwegs sei, aber eine Querungshilfe geschaffen wurde. "Mit welcher Begründung war dort möglich, was man den anderen Straße verweigert?" Sie plädiere für einen Zebrastreifen in der Mooslohstraße, "und ich verweigere die Sicht auf die Kosten". Denn, sie wolle ja, dass dort die Fußgänger zu ihrem Recht kämen.
An die eh schon engen Raumverhältnisse in der Mooslohstraße erinnerten Heiner Vierling und Gabriele Laurich (SPD). Die Vohenstraußer Straße sei breiter und könne nicht als Bezugsfall dienen, unterstrich Laurich. "Weiter vorne" in der Mooslohstraße hätten sich die Anwohner gegen die Querungshilfe aufgeregt, sagte Vierling. In der Mooslohstraße könne gar nicht schnell gefahren werden, betonte Hans Blum. "Da nimmt man sonst alle Seitenspiegel mit." Er regte an, auch dort eine Fußgängerzählung zu machen.
Wenn die Anwohner eine Querungshilfe wollten, dafür sogar auf Parkplätze verzichteten, sollten sie auch eine erhalten. "Auch sie sind schließlich auch Fußgänger", appellierte Helgath. "Ich hab' nichts gegen Autofahrer, aber Fußgänger müssen die Chance haben, über die Straße zu kommen." Gegen Helgaths Stimme wurde der Antrag abgelehnt.
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