Vor vielen Besuchern im Treppenhaus der bisherigen „Bürgerheim-AWO-Wohnanlage“ erinnerte Kreisvorsitzende Hilde Zebisch an die Sozialreformerin. „Marie Juchacz war eine Sozialdemokratin und Frauenrechtlerin." Und sie war Gründerin der Arbeiterwohlfahrt. Nach der Einführung des passiven Wahlrechts hielt Juchacz am 19. Februar 1919 als erste Frau eine Rede in der Weimarer Nationalversammlung.
Dem Weidener Vorschlag zur Umbenennung der Wohnanlage in Weigelstraße 8 stimmte der Bezirksvorstand als Betreiber zu. Der örtliche Kreisverband richtete eine kleine Feier aus. Zebisch daran, dass der Spatenstich für die Wohnanlage vor genau 50 Jahren erfolgt war. Architekt Heiner Schreml hatte das Gebäude mit die 35 Wohnungen und einer Höhe von 25 Metern geplant. Und es gibt noch ein Jubiläum: „Essen auf Rädern“ ist ebenfalls ein halbes Jahrhundert alt. Der Service versorgt die alten Menschen mit warmem Mittagsessen.
Gründerin Juchacz war war bis 1933 auch erste Vorsitzende der AWO. Von 1921 bis 1931 gehörte sie zudem dem Vorstand des Deutschen Vereins für öffentliche und private Fürsorge an. „Sie half den sozial Schwächeren, stand für Gleichheit ein und Toleranz“, sagte Bürgermeister Jens Meyer. Alexander Trapp von der Bezirksgeschäftsstelle unterstrich, dass für das Weidener Haus über 80 000 Euro aufgewendet worden waren, um zu renovieren, sanieren und wiederherzustellen. „Uns wird geraten, Wohnanlagen abzustoßen", erklärte er. "Aber wir wollen gerade in der heutigen Zeit wichtigen Wohnraum für Senioren zur Verfügung stellen.“
Zusammen mit den Ehrengästen und Stadträten enthüllte Hilde Zebisch mit Alexander Trapp und Jens Meyer das neue Schild mit der Aufschrift „Wohnanlage Marie Juchacz“. Demnächst wird es über dem Treppenaufgang angeschraubt. Bei musikalischer Unterhaltung von Jürgen Zetzelmann am Keyboard stießen die Gäste auf den neuen Namen an.













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