Zwar ist die Plastikkarte in einheitlichem EU-Standard leichter und handlicher. Trotzdem hängen viele an ihrem alten "Lappen". Um das zu bestätigen, reicht ein Blick auf die Bilder unserer Leser, auf denen sie ihre jahrzehntealten Führerscheine in die Kamera halten. Sie sind oft überraschend gut in Schuss - die "Lappen" und die Leser. Vielen wird es schwer fallen, ihren Schein abzugeben, den sie schon so lange hüten.
Etwa 43 Millionen Autofahrer haben nach Informationen der Deutschen Presseagentur noch Führerscheine aus Papier. Die müssen sie bis spätestens 2033 gegen einheitliche EU-Plastikkärtchen umtauschen.
Ein kleiner Trost: Die Dokumente kann man beim Umtausch entwertet zurückbekommen.
Zu diesem Anlass gewähren Leser einen Blick in ihre langjährigen Alltagsbegleiter:
- Hans Kayser aus Weiden erinnert sich noch ganz genau an die Hürden, die er mit seinem "Lappen" überwinden musste. Damals war der Führerschein noch lebenslang gültig. Musste man Änderungen vornehmen, gab es nur die Möglichkeit, sich einen Ersatzführerschein ausstellen zu lassen. "Dies wurde auch bei mir sehr bald Realität, da innerhalb von gut zwei Jahren das Passbild wenig Ähnlichkeit mit der Wirklichkeit aufwies", erzählt der heute 62-Jährige. Ein neues Foto mit Brille und Lockenfrisur musste her. "Im Normalfall war das kein Problem. Durchfuhr man damals jedoch das Gebiet der ehemaligen DDR, konnte es schon bitter werden", erinnert Kayser sich. Der neue Führerschein war gerade noch pünktlich zum Studienbeginn in Berlin fertig. Aufbewahrt hat er es bis heute.
- Maria Schnurrer trennte sich bisher nicht von dem rosafarbenen Lappen. Für sie war er viel mehr als nur ein Dokument. "Der Führerschein war ein wichtiger Schritt zur Emanzipation", erklärt die 75-jährige Weidenerin.
- Auch sie hängt an ihrem alten "Lappen": Ilse Wittmann, die damals noch Völkl hieß, hat ihre Fahrstunden 1972 bei der Fahrschule Greiner in Weiden gemacht, erinnert siesich. Sie wohnt inzwischen in Letzau, ist 65 Jahre alt, der Führerschein ist seit 46 Jahren ihr treuer Begleiter. "Er kann mit mir gerne weiterhin alt werden", wünscht sie sich.
- Eva Brandl schickt uns ein historisches Dokument: Einen Führerschein ihres Großvaters Karl Haberzettl, ausgestellt am 17. März 1913. "Nach den Erzählungen meiner Mutter war mein Opa Chauffeur bei einer englischen Bank mit Filiale in Karlsbad." Den ersten gültigen Führerschein wurde bereits vor diesem Lappen im Jahr 1909 eingeführt.




























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