Der Wackersdorf-Hype hält an. Eine große Überraschung erlebten Bürgerinitiative gegen atomare Anlagen BI WAA NAA und Kunstverein Weiden, als sie zum Film "Wackersdorf" ins Kunstvereins-Kino geladen hatten. Mit gut 70 Besuchern, darunter vielen „Wiederholungs-Besuchern", platzte der Ausstellungs- und Vorführraum aus allen Nähten, als die Bestuhlung inklusive "Loriot-Sofa" nicht reichte, vollführten Jugendliche, wie sie anmerkten, eine „Bauplatzbesetzung" auf dem Fußboden durch.
Besonders erfreut über die Teilnahme Jugendlicher und junger Erwachsener an dem besonderen Kino-Event zeigte sich ein Kreis Veteranen von damals, namentlich Brigitte Hese, langjährige BI-Vorsitzende a.D., Pfarrer Andreas Schlagenhaufer, BI-Vorsitzende Hilde-Lindner-Hausner, Jörg Skribeleit, Leiter der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg, Franz Zielinski, Greenpeace-Vorsitzender, und Wolfgang Herzer, Leiter des Kunstvereins, die im Anschluss mit dem Publikum in einen Gedankenaustausch traten.
Die Blickwinkel waren unterschiedlich und spiegelten das Spannungsverhältnis wider, das, wie das Volksbegehren gegen das Bienensterben zeigt, auch weiterhin zwischen dem Staat und einem facettenreichen bürgerlichen Unmut besteht. Zahlreiche Anekdoten und Erlebnisse aus dem Widerstand dokumentierten die prägende identitätsstiftende, aber auch traumatisierende Kraft, die der jahrelange demokratische Ausnahmezustand auf die Menschen ausgeübt hatte. Hier zeigte sich auch große Dankbarkeit gegenüber den Filmemachern. Über sie wäre eine Art "Erbe von Wackersdorf“ entstanden, das sich an Jüngere weitergeben lässt. "Es ist gut, dass der Film gemacht wurde, er eröffnet jungen Leuten und der breiten Öffentlichkeit in spannender Art und Weise eine Welt aus der jüngsten Vergangenheit, von der wir bisher nichts ahnten", meinte eine der jungen Besucherinnen.
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