Weiden in der Oberpfalz
17.07.2020 - 17:54 Uhr

Bauwerk am Krebsbach imitiert Natur

Vom "technischen Bauwerk" ist nur wenig zu sehen: Das neue Regenrückhaltebecken des Krebsbaches in Weiden-Ost gleicht einem riesigen Weiher. Und dort hat sich mit einem Flussregenpfeifer bereits ein seltener Vogel angesiedelt.

Der Krebsbach mäandert durch sein neues, riesiges Regenrückhaltebecken. Bild: Gabi Schönberger
Der Krebsbach mäandert durch sein neues, riesiges Regenrückhaltebecken.

Stille liegt seit vergangener Woche über dem riesigen Areal, das seit Oktober 2019 grundlegend verändert wurde. Mehr als 2000 Fuhren Mutterboden ließen die Stadtwerke abfahren, um hier Retentionsflächen für Stark-Niederschlagsereignisse zu schaffen. 9000 Kubikmeter Wasser kann das Bauwerk auf einer Fläche von gut 20.000 Quadratmetern zurückhalten, erläutert Stadtwerke-Vorstand Johann Riedl kurz nach der Übergabe. In die Umsetzung investierten die Stadtwerke 1,2 Millionen Euro. Davon entfielen alleine 320.000 Euro für die Entsorgungen von 22.000 Kubikmetern Erdreich.

Die Stadtwerke hätten eine uralte Idee des Wasserwirtschaftsamts realisiert, erklärt Riedl, der mit der Planung und Bauleitung die Zwick Ingenieure GmbH aus Weiden beauftragt hatte. Das Regenrückhaltebecken sei für Fische und Kleingetier durchlässig, werde dadurch zur ökologischen Kinderstube. "Der Flussregenpfeifer ist schon da. Ich bin mir sicher, in wenigen Jahren haben wir hier ein Biotop."

Die Konzeption erläutert Projektleiter Roland Kraus von Zwick-Ingenieure. Die Retentionsfläche liege neben dem bisherigen Lauf des Krebsbaches, der ein neues Bett erhält, das wiederum stark mäandernd in vielen Windungen durch das Becken geführt werde. Das Niederschlagswasser aus Weiden-Ost wurde bisher ungedrosselt in den Krebsbach geleitet, der schnell überfordert war. "Die Unterlieger in Schirmitz werden künftig dankbar sein, dass die kleinen und großen Überschwemmungen in Weiden abgepuffert werden und nicht gleich bei jedem starken Regenguss eine Stoßwelle bei ihnen ankommt."

Das Bett des Krebsbachs ist innerhalb des Rückhaltebeckens unterschiedlich tief, mal enger, mal breiter und seichter. Auch "Störsteine" sorgen für unterschiedliche Fließgeschwindigkeiten im Bach. "Wir versuchen, die Natur zu imitieren", so Kraus. Schon in Kürze werde die gesamte Überflutungsfläche grün und die durch die Bauarbeiten verursachten Wunden in der Natur nicht mehr zu sehen sein.

Erst aus der Luft werden die Dimensionen des Regenrückhaltebeckens für den Krebsbach in Weiden-Ost deutlich, das sich im Laufe der Jahre zu einem stadtnahen Biotop entwickeln soll. Bild: exb/Stadtwerke Weiden
Erst aus der Luft werden die Dimensionen des Regenrückhaltebeckens für den Krebsbach in Weiden-Ost deutlich, das sich im Laufe der Jahre zu einem stadtnahen Biotop entwickeln soll.
 
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