Bereits im März hat sich der Bauausschuss der Stadt Weiden entgegen der Empfehlung der Verwaltung dafür entschieden, sich für ein neues Förderprojekt des Staatsministeriums für Wohnen, Bau und Verkehr zu bewerben. Das Modellprojekt Landstadt Bayern soll das Beste aus Stadt und Land in neuen Quartieren verbinden und Innovationen in den Bereichen Wohnen, Arbeiten, Mobilität, Digitalisierung, Ökologie und Kultur voranbringen, heißt es in einer Pressemitteilung des Ministeriums. Kommunen mit bis zu 100.000 Einwohner konnten ihre Ideen einreichen.
Nun steht fest: die Bewerbung der Stadt Weiden ist berücksichtigt worden. Im Fokus soll die Entwicklung des Areals rund um den Bahnhof stehen. "Das ist eine wunderbare Aufgabe, die durchaus ihren Reiz hat und für die Stadt sehr wichtig ist", sagt der Weidener Baudezernent Oliver Seidel. "Inhaltlich und fachlich freuen wir uns darauf." Dennoch hat er in der Sitzung des Bauausschusses im März davon abgeraten, sich diesem Projekt bereits jetzt zu widmen. Dass im Bereich des Bauhofs Handlungsbedarf besteht, will Seidel gar nicht leugnen, doch um das ordentlich zu machen, brauche die Stadt mehr personelle Kapazitäten. "Deshalb geht die Umsetzung nur, wenn wir unsere Prioritäten neu verteilen", gibt der Baudezernent zu bedenken. Und das heißt im Klartext, dass die Stadt andere Projekte dafür zurückstellen muss. Was dies sein wird, soll nun intern geklärt werden.
Im Modellprojekt Landstadt Bayern soll die Stadt Weiden in Zusammenarbeit mit interdisziplinären Planungsteams Konzepte für das Bahnhofsareal erarbeiten. Es ist auch angedacht, die Bürgerinnen und Bürger vor Ort mit einzubinden. Während dieser Konzeptphase erhält das Pilotprojekt fachliche Beratung durch ein Expertengremium. Die Planungsverfahren werden mit Fördermitteln in Höhe von bis zu 80 Prozent der förderfähigen Gesamtkosten unterstützt. Ob und wie die erarbeiteten Ergebnisse dann umgesetzt werden, steht auf einem anderen Blatt.
Ebenfalls ausgewählt wurden: Landsberg am Lech, Dorfen, Geiselhöring, Mainleus, Roth, Münnerstadt und Wildpoldsried. Nähere Informationen zum Projekt gibt es unter: www.landstadt.bayern.de.
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