Am Donnerstag bei der Sommerserenade hatten sie das Publikum im Max-Reger-Park noch mit ihrem Funk und Soul fast rasend gemacht. Am Freitagabend standen Günter Hagn und sein Frontmann Andi Doerfler schon wieder auf der Bühne. In voller Vitalität. Diesmal allerdings mit einer anderen Band. Mit "Blue Haze" frönten die beiden auf der "Live Stage" im "Parapluie" ihrer Blues-Leidenschaft. Abgeklärt und soulful und offen nach allen Seiten, wie's nur wenige können in der Region.
Seit 23 Jahren spielen sie zusammen: Gitarrist Hagn, Sänger und Bluesharper Doerfler, Paul Grötsch (Bass), Wolfgang Kunz (Keyboard) und Max Gärber (Schlagzeug). Blind warfen sie im "Kulturbahnhof" die Bälle zu. Ständig wechselten Tempo und Dynamik. Die Fans tanzten zu "Mono Hand" von "The Juke Joints" oder "Pride and Joy" von Stevie Ray Vaughan. Ein Großteil der Songs im ersten Teil stammte aus der Feder von Günter Hagn: Aufregendes Material wie "Go down", "Southern Girl", "Bad Man Blues".
Die Gruppe behielt aber auch den Überblick bei den Coversongs. Hier glänzte sie besonders bei Nummern wie "Hey Joe" von Jimi Hendrix oder "Crossroads" von der Blues-Legende Robert Johnson. Rau, erdig und direkt war der Sound. So wie er sein sollte und ihn alle liebten. "Blue Haze" brachten den Blues stückweise, servierten ihn mit knackigen Soli. Mit dem traditionellen Chicago-Blues, mit Texas-Shuffles, Rhythm & Blues und Bluesrock bediente man sich aller Spielarten des Genres. Dabei versorgten die Musiker ihr Publikum mit kraftvollen, dynamischen Grooves und einer tollen Bühnenpräsenz.
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