Weiden in der Oberpfalz
29.10.2024 - 10:08 Uhr

"Brautschau im Irrenhaus" feiert gelungene Premiere im Weidener Postkeller

Das Theaterensemble "Weidner Komödiens" brilliert mit seinem jüngsten Stück aus der Feder von Manfred Bogner im Postkeller-Saal. Wer die irre lustige Aufführung besuchen möchte, hat bis Mitte November die Gelegenheit.

Wenn's um seinen Sohnemann geht, kennt der Huber Bauer weder Gnade noch Grenzen. Viel zu lange hat er zugeschaut. Denn Sohn Steffl ist einer von der faulen und trinkfesten Sorte – für den bäuerlichen Betrieb völlig unbrauchbar. Was den Papa keineswegs kalt lässt. Der plant ein doppelbödiges Spiel mit einer Heiratsanzeige, bei der weder er noch sein Knecht Hans die Heiratswilligen sind. Nein, seinen Steffl will er unter die Haube bringen. Aber der ahnt natürlich nichts davon. Und die heiratswilligen Damen auch nicht.

Die Weidner Komödiens sind mit ihrem neuesten Bravourstück "Brautschau im Irrenhaus" zu ihren Wurzeln zurückgekehrt. Denn eigentlich hat ja alles oben im Postkellersaal angefangen. Damals noch als Theatergruppe des Altoberpfälzer Freundeskreises, wo die Vorgängergeneration schon der Publikumsmagnet war. Längst hat sich die Truppe losgesagt und verselbstständigt. Sie brilliert seither unter eigenem Label. Viele Jahre lang waren sie in der Gaststätte "Strehl" zu Gast. Inzwischen wieder, mit noch mehr Platz und Möglichkeiten, oben im Weidener Osten.

Originell bis turbulent

Klar, dass die heiß ersehnte Premiere am Samstagabend bestens besucht war. Neben Bürgermeister Reinhold Wildenauer und Stadtrat Wolfgang Pausch verfolgten viele Theaterfreunde das Planspiel des Bauern und seines Knechts. Bereits am Nachmittag war das Heilpädagogische Zentrum Irchenrieth zur Generalprobe geladen.

Das jüngste Werk der Gruppe, das wiederum Regisseurin Gitte Frank ausgegraben hatte, hat es faustdick hinter den Ohren. Die Regisseurin schafft es einmal mehr, die originellsten Eigenschaften aus ihren Schauspielern herauszuholen und diese turbulente Lederhosen-Klamotte mit reichlich unorthodoxen Tricks im bäuerlichen Idyll zu kreieren. Denn auch Bäuerin Kathi ist nicht in die Vermittlungspläne ihres Gatten eingeweiht und betrachtet die Sache vom weiblichen Blickwinkel aus, weshalb der Haussegen bald schief hängt.

Bauernposse im Postkeller

Wie Kathi als vermeintliche Giftmischerin der Polizei und der Huber Bauer der Einlieferung ins Irrenhaus entgehen, das ist schon eine irre Geschichte. Aber das Stück lebt nicht nur vom Schlagabtausch der beiden Eheleute allein, großartig gespielt von Alica Rusche und Michael Zielbauer. Auch nicht nur vom Sohn, den Lukas Schultes überaus facettenreich gibt. Nein, da sind noch andere verantwortlich dafür. Denn auch das Duo Marina Zielbauer und Simon Boll, die beiden Steffl-Spezi Betty und Sepp, sind alles andere als zweite Wahl.

Vor allem sind es auch Sandro Witt als Knecht Hans und Sophie Biller als heiratswillige Giftnudel Elvira, die den Unterhaltungswert dieser amüsanten Bauernposse aus der Feder von Manfred Bogner garantieren. Gitte Frank führt nicht nur Regie, sondern fällt ebenso wie Eva Irlbacher auf die billige Heiratsannonce herein. Alle Hände voll zu tun haben die beiden Polizeibeamten Moritz Egeter und Anna-Lena Gaida. Die prächtig aufspielenden Darsteller bekamen für ihren Schenkelklopfer, bei dem kein Auge trocken blieb, natürlich den verdienten Schlussapplaus.

Hintergrund :

Termine für "Brautschau im Irrenhaus"

  • Samstag, 2.11., Sonntag, 3.11., Freitag, 8.11., Samstag, 9.11., Freitag, 15.11. und Samstag, 16.11., jeweils im Postkeller
  • Tickets bei Service Gruhle in der Türlgasse 8. 0961/43810
  • Beginn freitags und samstags um 20 Uhr, sonntags um 17 Uhr
 
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