Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier stattete am Mittwoch tatsächlich den Weidener Sommerserenaden einen Kurzbesuch ab. Klammheimlich schlenderte er mit seinen Personenschützern den Fußweg am Stadtmühlbach entlang. Den Max-Reger-Park betrat er über die Friedrich-Ebert-Straße. Rechts neben ihm befand sich aus Sicherheitsgründen der Zaun zum Finanzamt. Vom Überraschungsgast bekamen aber nicht alle etwas mit. Die meisten Konzertbesucher konzentrierten sich zur Zeit des Besuchs auf die Musik von Abba auf der Bühne.
Wo Steinmeier aber auftauchte, war er umringt von Menschen und badete in der Menge. Jeder wollte ein Selfie mit ihm oder doch wenigstens einen kurzen Plausch. Vom Konzert selber bekam das Staatsoberhaupt nur wenig mit. Die Visite dauerte keine zehn Minuten, dann war er schon wieder mit seinem Gefolge in Richtung Fußgängerzone verschwunden. Abba sei nicht so sehr sein Ding, sagte er im Vorbeigehen. "Aber hier sind so ziemlich 2000 Leute und damit hat man ja ins Schwarze getroffen. Ich bin nicht so sehr Abba-Fan, ich bin eher Jazz-Fan. Aber Musik muss auch Laune machen und die Musik, die wir hier heute hören, passt zu so einem wunderbaren Abend."
Einer drängte sich besonders auf: Der frühere Bürgerlisten-Stadtrat Philipp Beyer. Nicht ohne Grund. "Ich bin der Brezen-Bäcker", rief er dem Bundespräsidenten zu. Der Bäcker der Brezen, die Steinmeier tags zuvor am Beyer-Stand in der Fußgängerzone gekauft hatte. "Das Treffen war reiner Zufall, war jetzt nicht geplant", sagte Beyer. "Es war mir eine Freude, ihn wiederzusehen. Als wir 2006 den Deutschland-Cocktail kreiert habe, das war zur Fußball-Weltmeisterschaft, hab' ich ihn zum ersten Mal getroffen. Damals hat er mir eine Dankeskarte geschickt. Und jetzt konnte er sich wirklich daran erinnern, dass ich das war. Umso größer war die Freude jetzt."
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