Ursula von der Leyen müssen die Ohren geklungen haben. Glaubt man Bernhard Hauber dann läuft so einiges schief bei der Truppe. „Was zurzeit passiert, ist wirr“, sagte der süddeutsche Landesvorsitzende der Ehemaligen im Deutschen Bundeswehrverband bei seinem Vortrag im Offizierskasino. Hauber sprach auf Einladung des Weidener Ortsgruppenchefs Werner Kandler bei der Mitgliederversammlung.
Als entschieden wurde, das Heer nach Abschaffung der Wehrpflicht auf 185.000 Soldaten zu begrenzen, sei das vor der damaligen außenpolitischen Lage richtig gewesen. Falsch gelaufen sei dann, dass man im Jahr 2014 Soldaten und Fachleute vorzeitig nach Hause geschickt habe. Davon 7000 Hochqualifizierte, die heute hundertprozentig fehlten. „Und die kommen auch nicht wieder".
Man habe zunächst überschlagen, dass es mindestens bis 2024 dauern werde, diesen Fauxpas wettzumachen. Inzwischen habe man aber eingesehen, dass dieses Ziel nicht realisierbar sei und man wohl noch bis 2031 warten müsse. „Hätte man besser aufgepasst, hätte man dieses Loch nicht.“
Hauber: „Man hätte eine Arbeitsgruppe einsetzen müssen, die aufgepasst hätte. Der wäre dann vielleicht aufgefallen, dass man bei nur 167.000 Bewerbern nie das erwartete Soll erreichen kann.“
Dass sich diese Situation auf das Leben der aktiven Soldaten auswirke, bleibe nicht aus. „Wir haben nur eine Planungssicherheit bis zum Jahr 2022. Bis dahin bleibt alles beim Alten, was die besondere Altersgrenze betrifft.“ Seiner Erfahrung nach, sei die wichtigste Frage eines Berufssoldaten: „Wie lange muss ich das noch machen?“
Einem 30-jährigen Soldaten würde er spontan antworten, dass der vor seinem 58. Lebensjahr (bisher 53) nicht ans nach Hause gehen denken dürfe. „Das ist vor allem der Tatsache geschuldet, dass man 2014 Leute vorzeitig heimgeschickt hat.“ Eine Tatsache, die sich durch die komplette Truppe ziehe: Egal ob bei den U-Booten in Eckernförde oder bei den Eurofightern in Manching.
Seit dem Aussetzen der Wehrpflicht gebe es nur noch sehr wenige Reservisten im Bereich der Mannschaften und Unteroffiziere. „Ist doch klar, wir haben die Wehrpflicht ausgesetzt. Wo sollen denn jetzt die ganzen Reservisten herkommen?“ Weitere Themen waren das Erreichen der besonderen Altersgrenze und die Direktabrechnung mit Krankenkassen und Pflegeheimen. Dem Bundeswehrverband sei es gelungen, in den Bereichen „Versorgungsausgleich“ und „Hinzuverdienstgrenzen“ Verbesserungen für seine Mitglieder zu erreichen.
Für 60-jährige Treue ehrten Kandler und Hauber den ehemaligen Hauptfeldwebel Hans Kohl. Für 50 Jahre Hauptmann a.D. Maximilian Winklmann und Stabsfeldwebel a.D. Herbt Ditz. Für 25 Jahre Stabsfeldwebel a.D. Franz Rosner.













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