Weiden in der Oberpfalz
20.11.2018 - 18:17 Uhr

Camping: Nasse Füße geholt

Draußen tobt der Sturm rund um die Max-Reger-Halle, aber auch drinnen bläst der Planerin Gegenwind ins Gesicht. Grund ist der vorgeschlagene Camping-Standort.

Die für einen Campingplatz vorgeschlagene Fläche zwischen der Dr.-Pfleger-Straße und der Süd-Ost-Tangente stößt bei den Stadträten nicht auf Gegenliebe. Bild: Gabi Schönberger
Die für einen Campingplatz vorgeschlagene Fläche zwischen der Dr.-Pfleger-Straße und der Süd-Ost-Tangente stößt bei den Stadträten nicht auf Gegenliebe.

Die Lage zwischen der Dr.-Pfleger-Straße und der Süd-Ost-Tangente lässt in der über viereinhalbstündigen Sitzung am Montag viele Stadträte den Kopf schütteln. Für Dipl. Ing Bettina Gerlach hätte die Lösung einen gewissen Charme. Zentrumsnah und innerhalb des "grünen Netzes" der Stadt, betont die geschäftsführende Gesellschafterin des Münchener Planungsbüro Dragomir in der Diskussion des Flächennutzungsplan-Entwurfs. Die insgesamt fast 7500 Qudratmeter große Fläche befinde sich in städtischem Besitz und verfüge über Erweiterungspotenzial.

Rainer Sindersberger (Bürgerliste) geht gleich auf Konfrontation. "Wollen Sie uns allen ernstes diese hochwassergefährdete Fläche zwischen Flutkanal und alter Naab als Stellplatz für Wohnmobile anbieten?" Dort gebe es keinerlei Infrastruktur. Alles müsse neu angeschlossen werden, vom Wasser und Abwasser sowie Strom. Und Gastronomie gebe es auch keine in der Nähe.

Sindersberger belebt die schon beendet geglaubte Diskussion um das Stadtbad. Dort, im hinteren Teil, könnten Stellplätze angelegt werden. Das Stadtbad sei in die Jahre gekommen, müsse eh saniert werden. "Und für Bäder gibt es ja jetzt auch hohe Förderungen", weiß der Stadtrat. Unterstützung erhält er von seinem Fraktionskollegen Philipp Beyer, der, wie Gisela Helgath (Grüne) das Stadtbad erhalten wolle, mit Ergänzungen und damit belebt.

Die neu ins Auge gefasste Fläche lehnt Beyer ab. Einen Meter sei dort schon das Hochwasser gestanden. Und die Innenstadt sei auch zu weit entfernt. Gisela Helgath findet den Standort "gar nicht so schlecht", während Heiner Vierling (CSU) beide Vorschläge ablehnt. "Es ist noch nicht lange her, das sind die benachbarten Schrebergärten abgesoffen." Aber das Stadtbad wolle er auch nicht zupflastern.

Steffi Sperrer (CSU) schlägt schließlich vor, das "emotionale Thema" noch separat zu diskutieren. Oberbürgermeister Kurt Seggewiß sagt zu, beide Vorschläge noch einmal überprüfen zu lassen.

Keine Probleme haben die Stadträte mit dem Vorschlag, die Feuerwehr aus der Stadtmitte in das südliche Stadtgebiet umzusiedeln. Dafür soll ein Standort gesucht werden. Gerald Bolleininger schlägt sogleich die Fläche vor, die für den Campingplatz vorgesehen ist, erhält aber keine Resonanz. Und Gisela Helgath meint: "Wenn die Feuerwehr einen neuen Standort braucht, dann braucht sie halt einen."

 
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