„Gewinnen kann nicht jeder. Hauptsache, man hat Spaß am Sport“, feuerte Ibu Alacam beim 9. Weidener Oktoberfest im „Parapluie“ seine Fans im Publikum an. Und die reagierten prompt mit Geschrei. Eine Stunde später fand sich Alacam mit verklebter Taucherbrille als rassige Flamenco-Tänzerin verkleidet auf der Bühne wieder. In der Rechten ein Staubwedel, in der Linken ein Schild mit der Aufschrift: „I wüll Bierkönig wern!"
Den Titel holte allerdings ein anderer aus dem Kandidaten-Quartett. Alacam, der mit der Startnummer vier antrat, landete trotz großem Engagements auf dem letzten Platz, wurde aber als „Publikumsliebling“ ausgezeichnet. Zepter und Königskrone bekam Kandidat Nummer drei, der Weidener Christopher Planek (30). Er vertritt die Max-Reger-Stadt jetzt ein Jahr lang als „Bierkönig“ und darf zwölf Monate lang kostenlos ein für seine Zwecke aufgestyltes Zweirad von "Fahrrad Keller" nutzen.
Der gelernte Bäcker holte sich die Krone im zweiten Anlauf. 2018 war Planek von Amtsvorgänger Matthias Bauer noch geschlagen worden und auf dem zweiten Platz gelandet. 2019 ist er der Sieger. "Das ist ein tolles Gefühl", versicherte er Oberpfalz-Medien nach dem Erfolg. Dass er Radfahren kann, bewies Planek beim aktuellen Wettbewerb. In der Radl-Disziplin, bei der die Kandidaten eine Minute lang in die Pedale treten und schauen mussten, wie weit sie kommen, schaffte er 490 Meter und lag damit fast um 20 Prozent vor der Konkurrenz. Moderiert wurde der „Bierkönig“-Contest von Horst Dürbeck, Chef der Mittelaltergruppe "Phoenix". Der erzählte auch, dass schon Mark Twain in seinem Buch „Bummel durch Europa“ 1878 vom „Beer King“ einer Studentenverbindung in Heidelberg erzählte. „Damals gewann der, der beim Saufen übrig blieb."
Die Kandidaten hatten es am Samstag rein Promille-technisch etwas einfacher. Zunächst mussten Fragen rund um den süffigen Gerstensaft beantwortet werden. Zum Beispiel wo die älteste Brauerei der Welt steht? Wie viel Bier in ein bayerisches Seidel passt? Oder was eine Bierhochzeit ist? Dann mussten sie mit Hilfe von schrägen Biertischen Kronkorken in die Gläser ihrer Partnerinnen gleiten lassen.
Die halfen später auch beim Anziehen der Tanzkleidchen. Einen Vorgeschmack aufs spätere Bierkrug-Stemmen bekamen die „Bierkönig“-Aspiranten beim sechsmaligen Maßkrug-Umfüllen mit verbundenen Augen. Man sollte nicht glauben, was dabei an Flüssigkeit verloren ging. Die Königsdisziplin war natürlich das Maßkrug-Stemmen, bei dem sich die Spreu vom Weizen trennte.
Als Erster knickte Kandidat zwei, Kevin Keikuth, ein. Es folgte nach längerem Widerstand Guido Staufer. Ein Kopf-an-Kopf-Rennen lieferten sich der spätere „Bierkönig“ Planek und sein Nachbar Alacam, der schließlich die beiden Krüge am längsten waagrecht hielt.
Begrüßt worden waren die Gäste von den Initiatoren des „Bierkönig“-Events, Claudia Weber (Stammtisch Höhe 309) und Horst Fuchs (Stammtisch Höhe 308). In der Jury saßen der amtierende Bierkönig, Matthias Bauer, die Bierkönigin Tabitha Octavo sowie Claudia Weber und Horst Fuchs. Zur Einstimmung sangen alle den Haindling-Aufmunterer „Mia samma mia“.
Am Ende bekamen sämtliche Kandidaten Fünf-Liter-Bierfässer als Preise. Christopher Planek wurde von Sabine und Bernd Mende mit allen Würden eines „Weidener Bierkönigs“ ausgestattet.
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