Der Aktien- und Immobilienboom sorgt bei der Weidener Filiale der Commerzbank für ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2021. Die hohe Nachfrage nach Wertpapieren und Baufinanzierungen habe den Berichtszeitraum geprägt und der Bank ein starkes Wachstum gebracht, sagte Sebastian Hackl, Niederlassungsleiter für den Privatkundenbereich beim Jahrespressegespräch.
Das Depotvolumen stieg um zwölf Prozent auf 901 Millionen Euro. Ferner seien neue Baufinanzierungen in einem Gesamtvolumen von 95 Millionen Euro abgeschlossen worden. In der Summe seien damit die Baufinanzierungen in der Niederlassung auf 580 Millionen Euro gestiegen. Dies entspreche einem Plus von 7,1 Prozent. Hackl: "Der Mittelstand investiert wieder. Das Kreditvolumen legt zu."
Immobilien sind gefragt
Man stelle fest, dass sich die Neigung der Anleger stärker an Wertpapieren orientiere, was dem Niedrigzins und der hohen Inflationsrate geschuldet sei. Man glaube, dass sich die Inflation bei 6,5 Prozent einpendeln werde. Aber auch nur dann, wenn der Ukrainekrieg zeitnah beigelegt werde, wie der Niederlassungsleiter für den Firmenkundenbereich, Horst Schmidt, ergänzte. "Wenn die Lage eskalieren sollte, müssen wir alles neu überdenken." Wer sein Geld unverzinst auf dem Girokonto liegen lasse, verliere heute wegen der Inflation noch mehr Vermögen als in den vergangenen Jahren.
Neben den Wertpapieren waren 2021 in Weiden vor allem Immobilien weiter gefragt. „Bei Bau oder Renovierung achten immer mehr Kunden auf Nachhaltigkeit“, sagt Hackl. Inzwischen sei bereits mehr als jeder vierte Kreditneuabschluss eine „grüne Baufinanzierung“.
Die alltäglichen Bankgeschäfte erledigten die Kunden immer häufiger digital, sagte Hackl. In der Region Weiden sei die Zahl der Nutzer der Banking-App um 13,6 Prozent gestiegen. "Das Smartphone ist längst zur Bank in der Hosentasche geworden."
Standort Weiden bleibt
Auch im Firmenkundengeschäft habe die Nutzung digitaler Anwendungen stark zugenommen, teilte Schmidt mit. "So wurde 2021 bereits jeder zweite Geldmarktkredit online abgeschlossen." Sein Versprechen: Auch wenn bereits fünf Filialen der bisher 17 geschlossen hätten und heuer sieben weitere folgten, blieben mit Weiden, Cham, Schwandorf, Amberg und Furth im Wald fünf "Premiumstandorte" erhalten. "Wir bleiben weiterhin präsent."
Infolge der Pandemie hätten 2021 vor allem Engpässe bei Lieferketten das Geschäft des Mittelstands geprägt. „Die meisten Unternehmen sind jedoch gut durch die Krise gekommen und investieren insbesondere in Betriebsmittel, wie Maschinen und Lagerhallen." Bei den Unternehmerkunden bis 15 Millionen Euro Jahresumsatz habe das Kreditvolumen in Weiden bei 224 Millionen Euro gelegen, was ein Plus von 16,7 Prozent sei. Im Geschäft mit Firmenkunden der Niederlassung Weiden, also bei den größeren mittelständischen Unternehmen, habe das Kreditvolumen 1,25 Milliarden Euro (plus 4,1 Prozent) betragen.
Insgesamt betreut die Commerzbank in Weiden 89.243 Privat- und Unternehmerkunden und 1300 Firmenkunden. Deutschlandweit gibt es 450 Filialen und 12 Beratungscenter.
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