Eine Datenpanne beim Robert-Koch-Institut (RKI) könnte laut Claudia Prößl, Pressesprecherin des Neustädter Landratsamtes, zu dem auch das Gesundheitsamt gehört, schuld daran sein, dass das Institut am Freitagmorgen zunächst doppelt so hohe 7-Tage-Inzidenzen für unter anderem den Landkreis Neustadt/WN und die Stadt Weiden ausgegeben hat, als sie wohl tatsächlich sind. Darauf hat auch Landrat Andreas Meier am Freitagmorgen auf seiner Facebook-Seite hingewiesen. Was genau vorgefallen ist, weiß Prößl nicht, sie betont aber, dass die Datenpanne nicht vom Gesundheitsamt des Landratsamtes ausging. Die doppelt so hohen Zahlen seien überall auf Landkreisebene gewesen. Einen zunächst vermuteten Hotspot in der Region gebe es daher nicht.
Gegen 10 Uhr korrigiert das RKI die Zahlen für den Kreis Neustadt und die Stadt Weiden dann auch nach unten. Die 7-Tage-Inzidenz liegt nun (Stand 7.44 Uhr) in der Stadt "nur" noch bei 231,6 (Vortag 242,3) und im Kreis bei 194,8 (Vortag 183). Insgesamt haben sich laut RKI in Weiden seit Beginn der Coronapandemie nachweislich 2082 Menschen mit dem Virus angesteckt. Das sind 14 mehr als noch am Donnerstag. Im Landkreis sind es 26 Neuinfektionen und damit insgesamt 3999 bekannte Fälle. Todesfälle in Verbindung mit Covid-19 gibt es glücklicherweise keine weiteren zu beklagen. Die weiterhin hohen Zahlen in Weiden und im Landkreis führt Pressesprecherin Claudia Prößl zum Teil auf die britische Corona-Mutation zurück. Circa 52 Prozent der festgestellten Fälle seien Verdachtsfälle der britischen Variante, teilt sie auf Anfrage mit.
In einer gemeinsamen Pressemitteilung von Stadt und Kreis bittet das Corona-Impfzentrum vor Ort nun alle impfwilligen Bürger, insbesondere Menschen mit Vorerkrankungen und aus priorisierten Berufsgruppen, sich auf dem bayernweiten Onlineportal www.impfzentren.bayern zu registrieren. Durch eine verbesserte technische Plattform sei es nun auch möglich, mehrere Personen unter einer E-Mail-Adresse zu registrieren. In der Pressemitteilung kündigen die Stadt Weiden und der Kreis Neustadt zudem an, dass bald größere Mengen des Impfstoffes Astrazeneca erwartet werden, und verweisen darauf, dass auch noch mehr Impfstoff-Lieferungen von Biontech-Pfizer und Moderna in Aussicht gestellt seien. Die Stadt Weiden teilt zudem mit, dass aufgrund der hohen 7-Tage-Inzidenz auch kommende Woche Schüler und Kinder von Grundschulen, Abschlussklassen, Kindergärten und Kitas daheim bleiben müssen. "Damit bleiben sämtliche Schulen in allen Jahrgangsstufen in der Stadt Weiden vorerst weiter geschlossen, und die Kindergärten und Kitas bieten weiterhin nur Notbetreuung an." Auf Nachfrage bestätigt auch das Landratsamt, dass auch die Schulen im Landkreis weiterhin geschlossen bleiben. Distanzunterricht gebe es ebenso für die Abiturklassen. Die amerikanischen Schulen in Grafenwöhr und Netzaberg dagegen sind bereits seit 22. Februar zum Präsenzunterricht zurückgekehrt.
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