Weiden in der Oberpfalz
30.04.2020 - 10:26 Uhr

Corona-Service: City Mail kommt ins Homeoffice

Brief- und Zeitungszusteller sind täglich bei Wind und Wetter im Einsatz. Durch Corona ändert sich auch ihr Arbeitsalltag. Thomas Bruckner ist Zusteller bei City-Mail in Weiden. Sein Arbeitgeber bietet nun einen speziellen Corona-Homeoffice-Service.

Bei Wind und Wetter unterwegs: Thomas Bruckner stellt Brief in Weiden zu. Bild: Gabi Schönberger
Bei Wind und Wetter unterwegs: Thomas Bruckner stellt Brief in Weiden zu.

Während viele in der Früh noch ihren Kaffee trinken, hat City-Mail-Mitarbeiter Thomas Bruckner bereits viel erledigt. Von zu Hause aus zu arbeiten, ist für ihn nicht möglich, denn er ist Briefzusteller. Pünktliche Zustellung ist immer, aber gerade in Coronazeiten besonders wichtig. Mit seinen Kollegen ist Bruckner als stiller Held im Hintergrund im Dauereinsatz.

Der Arbeitsalltag hat sich durch Corona verändert. Um sechs Uhr morgens sortiert er zusammen mit seinen Kollegen die Briefe in verschiedene rote Boxen ein - selbstverständlich mit Maske und genug Sicherheitsabstand. Kondition ist vor allem beim Verteilen der Briefe mit dem Lastenfahrrad gefragt.

Die Maskenpflicht in Geschäften gilt auch für Briefzusteller. In Einkaufszentren haben nicht alle Läden einen eigenen Briefkasten am Haus angebracht. Wenn Thomas Bruckner Briefe im NOC zustellt, trägt er einen Mund-Nasen-Schutz.

Zumindest das "Maskenproblem" haben die Zeitungszusteller nicht. "In der Nacht muss keine Maske getragen werden", erklärt Bruckner. Von Montag bis Samstag landen "Der neue Tag", die "Amberger Zeitung" und die "Sulzbach-Rosenberger Zeitung" durch 1200 Oberpfalz-Medien-Zusteller in den Briefkästen der Abonnenten. Durch eine Kooperation wird die City-Mail-Post den Lesern mit der Tageszeitung bis 6 Uhr Morgens zugestellt. Durch die Fahrten zu den 3000 Abladestellen, werden rund 40 000 Kilometer in einer Woche zurückgelegt - das heißt, in sieben Tagen fast einmal um die Erde.

Zustellung ins Homeoffice möglich

Das Oberpfälzer Unternehmen hat auf die Corona-Lage kreativ reagiert. Eine praktische Lösung soll die Unternehmen mit Mitarbeitern im Homeoffice unterstützen. City-Mail-Zusteller holen auf ihrer Tour Geschäftsbriefe der Mitarbeiter ab und stellen gleichzeitig Briefe aus der Arbeit zu. Geschäftspost die sonst auf den leeren Arbeitsplätzen stapeln würde, findet durch diesen Service den richtigen Empfänger.

Für Thomas Bruckner ist der Tag mit dem verteilen der Briefe noch nicht zu Ende. "Jetzt beginnt die Abholtour", erklärt er. "Ich fahre zu den Betrieben, Behörden, Anwaltskanzleien oder Ärzten und hole deren Tagespost ab." Wo es die Maskenpflicht vorschreibt, setzt er seinen Mund-Nasen-Schutz auf.

Abholtour mit Auflagen

Ein Briefzusteller, der die Post abholt? Das ist ein Vorteil für City-Mail-Kunden. "Unsere Auftraggeber müssen die Briefe weder frankieren noch vorsortieren, das erledigen wir", sagt Bruckner. Zeit und Porto sparen ist besonders in der Corona-Krise ein Gewinn.

Ein positiver Effekt der Krise ist die Renaissance der Briefe und Postkarten. Freunde mit einem handgeschriebenen Brief zu überraschen erfreut sich wachsender Beliebtheit. Wer sich von Bruckners Arbeit und seiner City-Mail-Kollegen überzeugen möchte, kann seine Post im Lottogeschäft in der Max-Reger-Straße abgeben. "Dort fahre ich zweimal am Tag vorbei, und hole die Briefe ab." Informationen für Unternehmen gibt es auf der

 
Kommentare

Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.

Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.

Zum Fortsetzen bitte

Sie sind bereits eingeloggt.

Um diesen Artikel lesen zu können, benötigen Sie ein OnetzPlus- oder E-Paper-Abo.