Sogenannte Contact-Tracing-Teams (CTT) sind im Auftrag der bayerischen Staatsregierung unterwegs. Sie sollen aktiv dabei helfen, positiv getestete Coronapatienten und enge Kontaktpersonen zu ermitteln und zu isolieren.
Die Mitarbeiter organisieren dazu unter anderem regelmäßige Tests, melden sich täglich bei den Betroffenen übers Telefon und fragen nach Symptomen. Ziel ist, so die Ausbreitung des Coronavirus möglichst nachhaltig einzudämmen. Auch das Gesundheitsamt Weiden-Neustadt mit Sitz im Landratsamt Neustadt hat mit Beginn der Pandemie ein solches Team auf die Beine gestellt und seit März kontinuierlich erweitert.
Das war auch dringend notwendig, wie Pressesprecherin Claudia Prößl auf Anfrage von Oberpfalz-Medien bestätigt. "Der Arbeitsaufwand pro Fall hat seit März deutlich zugenommen. Zum einen, weil die Menschen untereinander wieder mehr Kontakt haben, und weil sie mobiler sind", sagt Prößl. Das treffe beispielsweise auf Feiern zu, die schnell zu einer großen Anzahl von Kontaktpersonen führen.
Aktuell kümmerten sich insgesamt 30 Mitarbeiter um Corona-Angelegenheiten, vor allem um Aufgaben im Kontaktpersonenmanagement, um das Management von Reiserückkehrern oder telefonische Anfragen. Das Team wurde aufgestockt. Allein 13 zusätzliche Personen, so die Sprecherin, wurden teilweise vorübergehend aus anderen Ämtern zugewiesen oder neu eingestellt. Teilweise handle es auch um Teilzeitbeschäftigte.
Können denn überhaupt alle Personen, mit denen Infizierte einen engen Kontakt hatten gefunden werden? "Wir sind hier selbstverständlich auf die Mithilfe und Ehrlichkeit der infizierten Personen angewiesen. Wir haben aber in den meisten Fällen den Eindruck, dass wir vollständige Informationen erhalten", sagt Prößl. Dennoch gestalten sich die oftmals detektivischen Nachforschungen nicht immer einfach. "Rückkehrer von Reisen sind besonders aufwendig, weil sie je nach Konstellation die Einbeziehung von Reiseveranstaltern, Fluggesellschaften oder ausländischen Gesundheitsbehörden erfordern."
Im Moment (Stand: 25.8.20) befinden sich im Bereich des Gesundheitsamtes Weiden-Neustadt 44 Personen in Quarantäne. "Dabei handelt es sich um 10 Infizierte und 34 Kontaktpersonen", so Prößl. Bleibt abzuwarten, wie sich das Ferienende und der nahende Schulbeginn auf die weitere Entwicklung der Corona-Infektionsfälle auswirken werden.
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