"De Waltons" läuten Open-Air-Saison ein

Das war schon eine spaßige Truppe, die am Freitagabend auf der "Live Stage" am Lagerfeuer die Open-Air-Saison im "Kulturbahnhof Parapluie" einläutete. Wo hat man schon mal Gelegenheit, einen Banjo-Spieler zu erleben, der aussieht wie eine Mischung aus Dusty Hill von ZZ Top und Magua, dem Gegenspieler des Letzten Mohikaners. Der sich sportlich am Bühnenbalken hochzieht und im Übereifer beinahe das komplette Equipment der Band demoliert? Oder als Hintermann die Klampfe seines vor ihm stehenden Gitarristen zupft? "De Waltons" hieß die Combo.

Nach eigenem Steckbrief handelte es sich um lange nach der "Großen Depression" nach Bayern ausgewanderte Waltons, wie wir sie aus der amerikanischen Fernsehserie kennen. Hier wurden sie sesshaft, bauten Bierbänke und frönten dem Bierkonsum. Daraus entstanden dann Klassiker wie "A schnell's Hell's", das dann AC/DC coverten oder "Leck mi blöde sau du", von Robbie Williams später als "Let me entertain you" veröffentlicht. Soweit die Legende. "De Waltons" hatten in Weiden genügend Gelegenheit, ihre Ergüsse zu präsentieren.

Das Besondere an dieser Band war neben ihrer Spielfreude der große kabarettistische Anteil und die Live-Performance. Das Repertoire erstreckte sich von Blues über Rock, Country bis zu Gospel und Irish Folk. Die Combo bestand aus dem Sänger und Gitarristen Christian Spieß und der lebenden Legende Steiger Mich aus Kareth, der das Banjo in seiner unnachahmlichen Art zupfte und dies mit Gesang und hochgeistigen Anekdoten untermalte. Ergänzt wurde das Gespann durch Peter Perzlmaier, dem Kontrabassisten.

Am Samstag stand die "Open Stage" wieder an. Die Leute kamen nicht nur um die Eagles-Tribute-Band "Hotel California" oder danach "Dry Cherry Pie" und "FranKa & The Tiny Mister" zu hören. Nein, es ging auch um die Jam-Sessions im Nachklang. Da durfte wirklich jeder auf die Bühne, der ein Instrument nur richtig anfassen konnte. Natürlich waren alle, Anfänger wie Fortgeschrittene, talentiert genug.