Weiden in der Oberpfalz
08.12.2024 - 11:52 Uhr

Deborah Sasson und Weidener Kammerchor singen Weihnachtslieder

Der Weidener Kammerchor teilt die Bühne mit Weltstar Deborah Sasson für ein Weihnachtskonzert, das beeindruckt. Für den Chorleiter erfüllte sich ein Herzenswunsch. Und auch die Opernsängerin strahlte.

Für den Leiter des Weidener Kammerchors erfüllte sich am Freitagabend in der Max-Reger-Halle ein Herzenswunsch. Peter Pollinger und sein Chor durften mit Weltstar Deborah Sasson zusammen ein Weihnachtskonzert geben. "Ich war schon immer ein Fan von ihr." Wie der Kontakt zustande gekommen sei, könne er nicht beantworten. "Aber Frau Sasson wusste irgendwas vom Weidener Kammerchor und hat ganz konkret angefragt ob wir da mitmachen wollen."

Eine Win-Win-Situation für beide Seiten. Nur eine knappe halbe Stunde lang hatten die Weidener am frühen Abend Zeit, mit der Operndiva die einzelnen Stücke durchzuproben. "Es lief ganz hervorragend." Die leicht erkältete Sängerin zeigte sich nach dem Konzert tief beeindruckt von der Disziplin des Weidener Klangkörpers. "Der Chor ist hochprofessionell", schwärmte sie. "Ich trete mit vielen Chören auf. Aber er gehört zu den besten." Der Auftritt sei super vorbereitet und sehr musikalisch. "Man kann Peter Pollinger nur danken." Natürlich habe man vorher den genauen Ablauf bereits telefonisch besprochen.

Aus Aleppo und St. Petersburg

Die in Boston geborene Sängerin hatte zwei hervorragend Solisten dabei. Ihren Geiger Ashraf Kateb aus Aleppo, der vor dem Krieg noch als Syrischer Kulturminister gehandelt wurde, und den Pianisten Ivan Urvalov aus St. Petersburg. Es war bereits das vierte große Weihnachtskonzert auf ihrer "It's Chrismas Time"-Tour. Nicht immer tritt sie mit Chören auf. Am Samstag folgte etwa im Magdeburger Dom ein Auftritt als Solistin mit tausend Kerzen.

Es war ein Konzert mit bekannten Weihnachtsklassikern, die am Nikolaustag auf das Weidener Publikum warteten. Die Stimmen der opernhaften Sopranistin und die des Weidener Kammerchors verschmolzen dabei in perfekter Harmonie. Neben deutschem Liedgut hatte die Künstlerin auch bekannte Lieder aus ihrer amerikanischen Heimat im Gepäck. Der Abend begann mit "Tochter Zion" von Georg Friedrich Händel. Zu Gehör kam auch "Air" von Bach, natürlich in Instrumentalform. Abgerundet wurde der Programmteil durch Wolfgang Amadeus Mozarts Wiegenlied "Schlafe mein Prinzchen". Besonders eindrucksvoll: "Sleigh Ride" auf der Geige gespielt.

Geschenk vom Nikolaus

War der erste Teil klassisch angelegt, widmete sich der zweite stärker der populären Weihnachtslied-Literatur. Zu Gehör kam nicht mehr Kunstmusik, wie "Machet die Tore weit" von Andreas Hammerschmidt, das der Kammerchor im Schlussteil der ersten Runde sang oder "I wonder as I wander" und "Panis Angelicus". Jetzt standen Lieder im Mittelpunkt, die jeder mitsummen konnte. "Süßer die Glocken nie klingen", "Fröhliche Weihnacht überall", "Lasst uns froh und munter sein." Der Musicalstar suchte mit einem Medley das Bad in der Menge.

Es gab nun auch zwei Überraschungsgäste auf der Bühne: Sankt Nikolaus und Knecht Rupprecht, in deren Besuch bis zur Pause nicht einmal die Protagonistin eingeweiht war. Nach ihrem Einsatz auf dem verregneten Weidener Christkindlmarkt hatte die beiden die Neugier gepackt. "Mensch Knecht, hörst du den himmlischen Gesang, gleich einem Engelschor? Da vorne in der Max-Reger-Halle kommt dieser bezaubernde Klang hervor", las Nikolaus aus seinem Goldenen Buch vor. Natürlich gab's für Deborah Sasson ein Päckchen mit Süßigkeiten.

Rückkehr für Broadway-Stück

Auf die Bescherung folgten bekannte englischsprachige Weihnachtssongs: "Jingle Bells", "Santa is coming to Town", "Silver Bells" und "Rudolph the Red Nosed Reindeer". Das große Finale Konzert wurde abermals mit dem Kammerchor eingeläutet. Großen Schlussapplaus ernteten "White Chrismas", "We wish You a merry Chrismas" und "Feliz Navidad".

Am 4. Januar wird Deborah Sasson mit ihrem Musical "Der kleine Prinz" in die Max-Reger-Halle zurückkehren. "Ich singe nicht in dem Musical. Aber ich habe es geschrieben und es ist mein Baby." Natürlich werde sie auch vor Ort sein. Wir ihr Management mitteilte, waren für das Stück im Jahr 2021 sechs Wochen am New Yorker Broadway und eine 40-tägige Tournee im Anschluss eingeplant. Dies alles musste damals wegen Covid-19 abgeblasen werden.

 
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