"Wir sind nicht alle. Es fehlen die Gefangenen", skandierten die 45 Demonstranten, die am Montagabend vom Schlörplatz durch die Bürgermeister-Prechtl-Straße zum Macerata-Platz zogen. Auch "Klima schützen ist kein Verbrechen" wurde gerufen. Die Teilnehmer wollten Flagge zeigen für die 27 Klimaschützer der "Letzten Generation" - unter ihnen die Weidener Pfarrerstochter, Liedermacherin und Studentin Ronja Künkler - die am 29. August in München für die Dauer der Autoausstellung IAA in Präventivgewahrsam genommen wurden. "Einsperren ist keine Lösung", entrüstete sich ihr Vater Hans-Peter Pauckstadt-Künkler.
Er hatte die Protestaktion ins Leben gerufen. "Ungeheuerlich", schimpfte er. Die Aktion habe sich gegen friedliche Klimademonstranten gerichtet. "Aus meiner Sicht ist das nicht rechtens." Er wolle nicht hinnehmen, was da gerade passiert sei in München. Seine Tochter sei bis 12. September inhaftiert. "Das Polizeiaufgabengesetz ist für diese Dinge nicht geschaffen worden. Es wird jetzt genau dafür angewendet, wovor immer gewarnt worden ist. Das kann nicht sein."
"Man kann nicht Leute, die nur demonstrieren und für die Demokratie eintreten einfach so wegsperren. Nur weil da gerade eine Messe ist." Fünf Minuten vor dem Richter, kein Verfahren, kein Anwalt und keine weitere Anklage. Was ihn doppelt traurig mache: "Dann auch noch Stadelheim. Ein böser symbolischer Beigeschmack." Wer für die gute und gerechte Sache kämpfe, werde hier mit Schwerverbrechern gleichgesetzt. Man müsse Druck machen auf die Politik. "Wir müssen zivilen Ungehorsam leisten." 70 Prozent der Bevölkerung stimme zu, dass in Sachen Klimaschutz endlich etwas passieren müsse. Sigrid Künkler verlas einen Liedtext ihrer Tochter.
Da Makus und da Hubsi holen sich grad wegen "gsundem Volksempfinden" die Demokratie zruck.
Jetzt diskutiern die beidn grod, hätt mas niad "Schutzhaft" statt "Präventivhaft" nenna solln.
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