Eine Krebserkrankung belastet nicht nur die Betroffenen körperlich und seelisch, sondern auch ihre Angehörigen. Viele Fragen tauchen auf und einige Patienten fühlen sich regelrecht aus der Bahn geworfen. Um die Menschen in dieser schwierigen Zeit nicht allein zu lassen und Hilfe zu bieten, gibt es nun in Weiden ein neues Beratungsangebot: eine neue Außensprechstunde der Bayerischen Krebsgesellschaft.
Sie ist im Caritas Sozialzentrum untergebracht. Dort berät Sozialpädagogin Rebekka Kuchenbrod. Bei der Vorstellung des neuen psychosozialen Beratungsangebot betonte Psychologe Markus Besseler, der Geschäftsführer der Bayerischen Krebsgesellschaft, wie wichtig es ist, Menschen in diesen Situationen nicht alleine zu lassen.
Jährlich 250 Neuerkrankte in Weiden
Jährlich würden 6800 Menschen in der Oberpfalz und rund 250 in Weiden neu die Diagnose Krebs gestellt bekommen. Nicht selten entstünden aus der Erkrankung dann auch Probleme im Beruf und im Privatleben. Viele Menschen belastet der Krebs auch seelisch: Psychische Probleme seien eine häufige Folge. Aber für wen ist das neue Angebot gedacht?
An die Außensprechstunde könnten sich Patienten und Angehörige aus der Region bei allen Fragen und Problemen wenden. Sozialpädagogin Kuchenbrod nimmt sich in den Sprechstunden dann viel Zeit für die Ratsuchenden und beantwortet auch sozialrechtliche Fragen, wie zum Beispiel nach Rehabilitaion, Erwerbsunfähigkeit, Frührente, Krankengeld oder anderweitiger finanzieller Unterstützung. Die Psychoonkologin hält es für wichtig, sich „ein Netzwerk aufzubauen“.
Unterstützung durch Selbsthilfegruppen
Unterstützen können dabei die beiden Selbsthilfegruppen (SHG) im Raum Weiden. Agnes Weig, die die SHG Weiden 1 seit 20 Jahren leitet, berichtete, dass die 19 Mitglieder ihrer Gruppe sehr froh seien, sich nach einer langen coronabedingten Pause wieder treffen zu dürfen.
Waltraud Rottenberg, die Leiterin der SHG 2, deren Gruppe sich regelmäßig beim „Sparrer-Wirtshaus“ in Letzau trifft, freut sich, dass bei jedem Treffen 20 bis 25 von den 32 Gruppenmitgliedern dabei sind. „Jeder Tumor-Patient, der sich an uns wendet, wird herzlich aufgenommen“, stellte sie fest. Caritas-Geschäftsführer Daniel Bronold freute sich über die Kooperation mit der Bayerischen Krebsgesellschaft und dass der Verband, als Ergänzung zum umfangreichen Angebot der Caritas, die Räumlichkeiten zur Verfügung stellen darf.
Die neue Außenstelle für Krebserkrankte
- Wo? Caritas Sozialzentrum in der Bismarckstraße 21
- Wer? Beratung durch Sozialpädagogin Rebekka Kuchenbrod
- Wann? Immer montags ab 9 Uhr
- Wen? Für krebskranke Menschen und deren Angehörige
- Wie? Termine nach telefonischer Vereinbarung unter 0961/39890 135
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