Weiden in der Oberpfalz
30.09.2018 - 19:38 Uhr

Diesel: Umtauschprämie klingt verlockend, hat aber einen Haken

Die Autohersteller bewegen sich etwas auf die Dieselfahrer zu. Ihr Angebot einer Umtauschprämie reicht aber nicht, weil es eher wie ein Marketing-Trick wirkt. Ein Kommentar von Julian Trager.

Kommentar von Julian Trager
Das Logo des Fahrzeugherstellers Porsche in der dunklen Lackierung eines Porsche Cayenne, während dabei der Schriftzug "Diesel" auf dem Wagen zu sehen ist. Bild: Christoph Schmidt/dpa
Das Logo des Fahrzeugherstellers Porsche in der dunklen Lackierung eines Porsche Cayenne, während dabei der Schriftzug "Diesel" auf dem Wagen zu sehen ist.

Umtauschprämie: Das Angebot der Automobilbranche klingt erstmal verlockend. Die Konzerne wollen mehrere Tausend Euro Rabatt anbieten, auf neue oder modernere Autos. Der Haken: Es ist keine Umtauschprämie.

Zwar würden in einem solchen Fall Fahrzeuge getauscht werden, die Verbraucher müssen sich dafür aber ein neues oder neueres, auf jeden Fall teures Auto kaufen. Nicht jeder kann sich das leisten - das können sich die Damen und Herren in den Vorstandsetagen vielleicht nicht vorstellen, ist aber so. Diese Prämie ist zwar ein Anfang, weil sich die Hersteller etwas auf die Kunden zubewegt haben. Trotzdem wirkt sie eher wie ein Marketing-Trick, der als großzügige Geste verkauft wird. Das reicht nicht. Die Autokonzerne müssen größere Kompromisse eingehen - schließlich haben sie betrogen, nicht die Dieselfahrer. Die Möglichkeit zur Hardware-Nachrüstung mit einer besseren Abgasreinigung muss kommen, und die Kosten dafür müssen VW und Co. übernehmen.

Kauft man sich etwa ein Handy, das eine bestimmte Funktion verspricht, die dann aber nicht drauf ist, schickt man das fehlerhafte Gerät auch nicht zum Händler zurück, bittet um Nachrüstung - und bezahlt diese dann. Man tauscht es höchstens um, ohne draufzuzahlen.

 
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