Bei der Podiumsdiskussion zu den "Wochen gegen Rassismus" sollten ausschließlich "People of Color" zu Wort kommen – Menschen also, die in der Mehrheitsgesellschaft als nicht-weiß angesehen werden. Im Jugendtreff "Plan B" waren dazu sechs Statements vorbereitet, zu denen die deutschen Teilnehmerinnen Patricia, Immanuela und Larissa ihre Meinung abgeben konnten. Natürlich wurden so auch einige Erfahrungen miteinander und mit dem Publikum geteilt.
Schockierend war dabei die Erkenntnis, dass im Jahr 2023 "People of Color" noch immer systematisch benachteiligt werden. Alltägliche Erfahrungen sind für sie demnach, beim Einkaufen von Verkäufern von Gang zu Gang verfolgt zu werden, weil sie des Stehlens verdächtigt werden. Oder aber sie würden bei Bewerbungen abgelehnt, weil „die Ethnie nicht zum Unternehmen passt“. Dazu kommen alltagsrassistische Begegnungen, Konfrontationen mit dem N-Wort und oft ein langwieriger Identitätsprozess – schließlich gebe es in den Medien kaum Vorbilder.
Hart sei es vor allem dann, wenn innerhalb des "Safe-Space Familie" wenig Verständnis für die persönlichen Probleme aufgebracht werde oder sogar provozierende Aussagen den persönlichen Gemütszustand auf die Probe stellen. Oder wenn eine Lehrkraft im Unterricht eine rassistische Bemerkung mache und die weißen Mitschüler dies nicht unterbinden und sich solidarisieren, sondern darüber lachen und die Lehrkraft dadurch bestärken.
Die Besucher erlebten spannende eineinhalb Stunden, "die deutlich machten, wie viel Arbeit bezüglich des Thema Rassismus noch zu aufzuarbeiten ist", wie Denise Schatzkowski vom "Plan B" erklärt.
Eine Aufzeichnung der Veranstaltung soll über die sozialen Medien des Jugendtreffs Plan B, des Magischen Projekts und des Juz soll als zweiteiliger Podcast abrufbar sein.
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