Donum Vitae in Weiden: Ab sofort wieder persönliche Beratung für Alle

Weiden in der Oberpfalz
10.05.2020 - 09:51 Uhr

Schwangerenberatung in Corona-Zeiten: Per Telefon oder Videogespräch nicht immer ganz problemlos, hat sich bei Donum Vitae Weiden herausgestellt. Doch am Montag, 11. Mai, wird alles besser.

Nicht nur während der Schwangerschaft, sondern bis zum Alter des Kindes von drei Jahren, bietet die Beratungsstelle Donum Vitae Unterstützung an.

"Ab 11. Mai sind wir alle wieder persönlich für unsere Klientinnen da", freut sich Elisabeth Schieder, Leiterin der Schwangerenberatungsstelle von Donum Vitae in Weiden. Ganz geschlossen waren die Türen der Einrichtung zwar nie. "Vor allem Frauen, die eine Schwangerschaftskonfliktberatung, Kinderwunschberatung oder Informationen zur Pränataldiagnostik benötigten, wollten ihr Anliegen gerne persönlich besprechen. Das haben wir dann auch ermöglicht."

Datensichere Videosprechstunde

In den übrigen Fällen - teilweise auch, weil die Klientinnen selbst eine persönliche Begegnung vermeiden wollten - lief die Beratung per Telefon oder in einer datensicheren Videosprechstunde. Wobei die Internetverbindung den Beteiligten hier ab und zu einen Strich durch die Rechnung machte. "Wir wissen nicht, liegt es an einer allgemeinen Überlastung des Netzes, hängt es vom Wochentag ab oder von der Uhrzeit", grübelt Schieder. "In den meisten Fällen hat es aber gut funktioniert."

Dabei hat sich gezeigt, dass die Corona-Krise manche Klientinnen bereits in finanzielle Nöte bringt. "Bisher sind es noch Einzelfälle: Selbstständige oder Menschen in Kurzarbeit, bei denen das Einkommen ganz oder teilweise weggebrochen ist." Doch bei vielen sei die Angst groß, ob sie Mietzahlungen oder Kreditrückzahlungen in Zukunft noch leisten könnten. Denn selbst wenn Vermieter oder Bank derzeit auf Zahlungen verzichten würden, seien diese nur aufgeschoben. Bisher hat die Sozialpädagogin außerdem noch von keinen Fall gehört, in dem ein privater Vermieter auf die Zahlungen verzichtet hätte.

Finanzsorgen werden wachsen

"Finanzsorgen werden uns in Zukunft sicher noch stärker beschäftigen", ist die Sozialpädagogin deshalb überzeugt. Auch weil viele Ratsuchende kaum Erspartes hätten und wenn, dann sei es schnell aufgebraucht. Die Aufstockung von Arbeitslosengeld II ohne Vermögensprüfung und der Notfall-Kindergeldzuschlag seien zwar zu begrüßen. Viele Betroffene klagten jedoch, dass die Antragsbearbeitung länger dauere als von der Politik versprochen, so dass die Überbrückung für die Familien schwierig werde.

Die Corona-Krise und die damit verbundene Schließung von Schulen und Kindertagesstätten habe für viele Familien und insbesondere Alleinerziehende die Situation verschärft: Wenn sie Homeoffice und Kinderbetreuung unter einen Hut bringen müssen, die Oma aber als Helferin nicht mehr einspringen darf. Für Einkommensschwache fällt außerdem das kostenlose Mittagessen für die Kinder in der Kita weg. "Diese Familien müssen jetzt mehr einkaufen, auf eigene Kosten."

Stiftungen bieten Unterstützung

Vielen Ratsuchenden sei nicht bewusst, dass die Schwangerenberatungsstelle konkrete finanzielle Unterstützung biete. Schieder: "Die Landesstiftung für Mutter und Kind hilft zum Beispiel bei Anschaffungen, die für das Baby notwendig sind, wie Kinderwagen, Kinderbett oder Kleidung." Dafür müsse der Antrag aber unbedingt vor der Geburt gestellt werden und es gelte eine Einkommensgrenze. "Jeder Einzelfall wird geprüft." Die Individualprüfung erfolge ebenso bei weiteren Stiftungen, auf die Donum Vitae zurückgreifen könne und die Eltern während der Schwangerschaft und in den ersten drei Lebensjahren ihres Kindes unterstützen.

Geldsorgen plagen aber auch die Verantwortlichen der Beratungsstelle selbst. "Benefizveranstaltungen können bis auf weiteres nicht stattfinden", bedauert Schieder. Nicht zuletzt darüber wird der Eigenanteil aufgebracht, den Donum Vitae für die Einrichtung leisten muss. "Wir alle hoffen, trotzdem auch 2020 die erforderlichen Gelder für den Unterhalt der Beratungsstelle generieren zu können." Damit die Einrichtung zur Unterstützung von Schwangeren und deren Nachwuchs erhalten bleibt.

Wichtig: Gesprächstermin bei Donum Vitae vorab vereinbaren:

Mit Mund-Nasen-Schutz zur Beratung

Die Mitarbeiterinnen von Donum Vitae arbeiteten in den vergangenen Wochen in zwei Teams: Zwei Beraterinnen und eine Verwaltungskraft waren jeweils vor Ort, das zweite Team erledigte die Arbeiten vom Homeoffice aus. Ab 11. Mai stehen wieder alle Fachkräfte für die persönliche Beratung in den Räumlichkeiten im City-Center zur Verfügung. Interessenten müssen sich jedoch vorher unter der Telefonnummer 0961/401-6940 anmelden und einen Termin vereinbaren.

Beim Gespräch selbst sind die Hygienevorschriften einzuhalten: Klientin und Beraterin müssen einen Mund-Nasen-Schutz tragen. Desinfektionsmittel zur Handreinigung stehen bereit. Die Klientinnen werden außerdem gebeten, maximal eine Begleitperson zum Gespräch mitzubringen.

"Sobald sich die Situation weiter entspannt haben wird, werden auch in Kemnath und Tirschenreuth wieder Sprechstunden stattfinden", kündigt Leiterin Elisabeth Schieder an. Treffen der Mutter-Kind-Gruppe seien noch nicht möglich, deshalb halte die zuständige Beraterin zu den Teilnehmerinnen weiterhin telefonisch Kontakt. Schieder hofft außerdem, dass ihr Team ab September wieder Präventionsarbeit zu den Themen Pubertät und Schwangerschaft in den Schulen leisten kann.

Einkommensschwachen Familien vermittelt Donum Vitae auch finanzielle Hilfen über Stiftungen, zum Beispiel für die Anschaffung von Babykleidung.
Elisabeth Schieder leitet die Schwangerenberatungsstelle von Donum Vitae in Weiden.
 

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