Weiden in der Oberpfalz
27.11.2018 - 16:14 Uhr

Drei Wochen ohne Kabelfernsehen

Nichts geht mehr bei Familie Meier (Name von der Redaktion geändert): Weder Kabelfernsehen noch Radio - fast drei Wochen lang. Inge Meiers Anrufe bei Vodafone bringen wenig. Die Nachfrage von Oberpfalz-Medien führt zum schnellen Erfolg.

Symboldbild. Bild: Peter Kneffel/dpa
Symboldbild.

Seit Montagabend läuft der Fernsehapparat - und auch das Radio spielt wieder mit. Doch dazwischen liegen fast drei Wochen, in denen Inge Meier und ihr Mann von der digitalen Außenwelt abgeschnitten waren. Was die Weidenerin allerdings am meisten fuchst, ist die Art, in der sie als Vodafone-, ehemals Kabel-Deutschland-Kundin behandelt wurde. Denn ihre Anrufe beim Kundenservice verliefen nicht erfreulich.

Zur Vorgeschichte: Am 8. November erfolgte die Umstellung von analogen auf digitalen Empfang. Genau mit diesem Datum endete für das Ehepaar Meier der Fernseh- und Rundfunkempfang. Mindestens 20 Mal hat Inge Meier danach beim Kundenservice angerufen, um ihr Problem zu schildern. "Anfangs war ich bis zu 30 Minuten in der Warteschleife. Die haben mich oft gar nicht ausreden lassen. Manchmal haben sie einfach aufgelegt. Dann sollten wir immer wieder den Sendersuchlauf machen, dabei hatten wir das längst getan. Ein anderer meinte, es läge am Receiver. Aber das war auch nicht der Fall."

Für 12. November war schließlich ein Techniker angekündigt. Doch er kam nicht. "Als ich nachgefragt habe, hieß es, da ist kein Termin vermerkt. Mit Müh und Not habe ich dann einen Termin für 13. November erhalten." Der private Elektriker des Ehepaares hatte in der Zwischenzeit festgestellt, dass der Fehler nichts mit der Umstellung von Analog auf Digital zu tun hatte. "Er sagte, bei uns kommt zu wenig an. Es ist ein Zugangsproblem."

Das bestätigte auch der Techniker, der am 13. November im Auftrag von Vodafone kam. Er kündigte an, dass zur Fehlerbehebung Tiefbaumaßnahmen notwendig seien. Die müssten erst bei der Stadt beantragt werden. Mit etwas Glück würde die Genehmigung in einer Woche vorliegen. "Doch nach einer Woche hat sich wieder nichts getan." Inge Meier rief also bei der Stadt an und erfuhr, dass dort kein entsprechender Antrag vorliegen würde.

Inge Meier wandte sich erneut an Vodafone, an den Techniker aus Wunsiedel, suchte Rat bei einem Weidener Elektromarkt und schließlich bei Oberpfalz-Medien. Die Redaktion wandte sich an die Vodafone-Pressestelle und plötzlich kam Bewegung in die Sache.

Die Kundin "ist tatsächlich seit dem 8. November von unserem Kabelglasfasernetz abgeschnitten", bedauerte Presseprecher Volker Petendorf in einer Mail vom 26. November und entschuldigte sich dafür ausdrücklich. Sämtliche Entstörversuche seien bisher gescheitert. Falls das defekte Bauteil nicht noch am gleichen Tag über einen nahe gelegenen Schacht ausgetauscht werden könne, seien aufwendige Tiefbauarbeiten nötig. "Wir bitten Frau Meier daher noch um etwas Geduld und um Entschuldigung für ihre vorübergehenden Unannehmlichkeiten."

Tatsächlich kam der Techniker am Montag, wenn auch mit zwei Stunden Verspätung. Er nahm auch eine Reparatur vor, doch beim Testlauf kam die Meldung "kein Signal", ansonsten blieb der Bildschirm schwarz. "Die Messung ergab, dass einer von zwei Werten zu niedrig war", erzählt Inge Meier. "Er wollte das an den Cheftechniker weitergeben. Letztlich müsste wohl doch die Straße aufgegraben werden."

Die Erlösung brachte schließlich am späten Nachmittag der private Elektriker des Ehepaares. "Er hat alles nachjustiert, quasi die Feineinstellung gemacht. Das ging ganz schnell. Fernsehgerät und Radio laufen", atmet Inge Meier auf. Fairerweise fügt sie hinzu: "Für die Arbeiten im Haus, nach dem Übergabepunkt, wäre der Techniker von heute Vormittag auch nicht zuständig gewesen." Trotzdem: Auf den geplanten neuen Internetanschluss will das Ehepaar zunächst verzichten.

 
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