Insgesamt zwölf Jahre sei ein Weidener Drogenabhängiger schon „weggesperrt“ gewesen. Auch nach der letzten Unterbringung sei er, kaum in Weiden angekommen, wieder mit Heroin rückfällig geworden. Deshalb wollen der 35-Jährige und sein Anwalt Shirin Ameri nun vor dem Weidener Landgericht unbedingt erreichen, dass er für zwei Jahre in eine psychiatrische Einrichtung zur Drogentherapie eingewiesen wird. Das solle nicht nur der Suchtentwöhnung dienen, sondern auch seiner Resozialisierung. Landgerichtsarzt Dr. Bruno Rieder hat in einem schriftlichen Gutachten diese Maßnahme zwar als „medizinisch geboten, aber aussichtslos bei diesem Patienten“ bezeichnet, soll aber in einem weiteren Verhandlungstermin noch einmal gehört werden.
Der Ledige hatte von November 2018 bis Februar 2020 in ein Friseurgeschäft, in eine Apotheke, ein Hotel und ein Fahrradgeschäft in Weiden, sowie in ein Brautmodengeschäft und ein Pfarrheim in Rothenstadt eingebrochen. Dazu hatte er Türen und Fenster aufgehebelt oder Scheiben mit Steinen eingeworfen, war sodann eingestiegen und hatte sich Bargeld und Wertsachen geschnappt. Meist war der angerichtete Sachschaden erheblich höher als der Entwendungsschaden. Zudem hatte der Berufslose im Januar 2020 die Scheibe eines VW Polo eingeschlagen und aus dem Auto ein Päckchen Bekleidung und eine „Gucci“-Brille gestohlen. Anfang Februar brach er nachts einen Frischmilchautomaten in der Oberen Bauscherstraße auf. Die Reparatur kostete den Betreiber fast 2000 Euro.
Ans Licht waren die Taten dadurch gekommen, dass der Täter von Videokameras aufgezeichnet wurde und außerdem Fingerabdrücke und DNA-Spuren seine Identität verrieten. Die Polizei durchsuchte daraufhin die Wohnung eines ebenfalls polizeibekannten Freundes des Beschuldigten, bei dem dieser ein halbes Jahr wohnte, und fand dort zahlreiches Diebesgut. Richter Hubert Windisch kündigte an, dass die Verhandlung, nach Absprache mit Dr. Rieder, in den nächsten drei Wochen fortgesetzt wird. Bis dahin bleibt der Angeklagte in Untersuchungshaft.















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