Die Einkaufsmärkte rüsten sich für den Ansturm am Ostersamstag. Bei Edeka Grünbauer in Weiden wird aber auch sonst desinfiziert, wo es nur geht. "Wir haben Desinfektionsspender am Eingang, desinfizieren im Theken- und Kassenbereich, und ein Mitarbeiter kümmert sich um die Einkaufswägen", erzählt Mitarbeiterin Regina Zielbauer. Günter Peukert vom Edeka Peukert in Eschenbach wartet noch auf die Lieferung der bestellten Spender. Dort heißt es nun vor allem Abstand halten: "Darauf weißen an den Kassen und an der Metzgertheke Markierungen am Boden hin."
Kunden warten vor der Tür
Beate Kraft von Lebensmittel Kraft Neustadt ist zufrieden. "Hier passt alles." Ihre Kunden würden sogar freiwillig vor der Tür warten, so dass sich nicht zu viele Einkäufer in dem kleinen Lebensmittelgeschäft aufhalten. Dennoch haben einige ihrer Kunden Angst, Einkaufen zu gehen. Der Abhol- und Lieferservice, den das Geschäft anbietet, werde deshalb sehr gut genutzt. "Wir kommen vom Telefon kaum noch weg", sagt Kraft und lacht. Auch fällt der Frau des Ladenbesitzers auf, dass die Zahl der Kunden steigt. "Da sie nun nicht essen gehen können, kochen die Leute selbst", vermutet sie.
Einkaufswägen als Abstandhalter
Um genug Abstand zwischen den Kunden zu schaffen, gibt es auch im Kaufland Weiden einige Schutzmaßnahmen. Markierungen und Durchsagen, die aufs Abstandhalten hinweisen, Plexiglasscheiben an den Kassen sowie Einlasskontrollen an den Türen sind nur ein paar der Maßnahmen, die Andrea Kübler, Zuständige für die Unternehmenskommunikation, aufzählt. Und noch etwas haben die Mitarbeiter eingeführt: eine Einkaufswagenpflicht. "Dadurch wollen wir den Kunden einen automatischen Mindestabstand zum Vorder- und Hintermann gewähren", erklärt Kübler. Zur Einhaltung all dieser Sicherheitsmaßnahmen wird Kaufland von Mitarbeitern des Sicherheitsdiensts unterstützt.
Geänderte Öffnungszeiten vor Ostern
Im Bezug auf den Ostereinkauf bat der Markt die Kunden, die gesamte Länge der Öffnungszeiten zu nutzen, schreibt Kübler. Um einen allzu großen Ansturm zu verhindern, öffnen andere Geschäfte am Ostersamstag bereits um 6 Uhr. Im Edeka Peukert müssen die Einkäufer mit Einlasskontrollen rechnen, die nur eine begrenzte Zahl an Kunden auf einmal in den Supermarkt lassen.
Hosengummis und Hefe heiß begehrt
Auch Gesichtsmasken sind zur Zeit in Supermärkten ein wichtiges Thema. Die Mitarbeiter beobachten, dass immer mehr Leute mit Gesichtsmaske einkaufen gehen. Bei Nahkauf Kraft und Edeka Grünbauer trägt das Personal ebenfalls Masken. Auch Günter Peukert hat diese bereits bestellt. Sollte eine Maskenpflicht eintreten, wird sie das Personal bei Edeka auf jeden Fall einhalten. "Dafür müssen die Masken aber verfügbar sein", betont Peukert. Verstärkt nähen die Leute offenbar Gesichtsmasken selbst. Das fällt ihm am leeren Regal für Hosengummis auf. "Neben Hefe ist das jetzt der totale Renner."
Mit Vernunft zu einem normalen Leben zurückkehren
Nicht nur Supermärkte, sondern allgemein der Handel ist von den Einschränkungen wegen des Coronavirus betroffen.Tobias Sonna, Einzelhandelssprecher für Weiden, hofft, dass bald wieder ein normales Leben möglich ist. "Wie für alle anderen ist das für den Handel eine komplett neue Situation", sagt Sonna. Seiner Meinung nach ist nun das Entscheidende, sich auf die Empfehlungen der Virologen zu verlassen, als auch selbst vernünftig zu handeln.
Unter Berücksichtigung, dass pro 20 Quadratmeter nur eine Person zugelassen ist, könne sich der bayerische Handelsverband vorstellen, den Handel zum richtigen Zeitpunkt grundsätzlich wieder aufzumachen, anstatt nur einzelne Geschäfte zu öffnen. Das alles funktioniere jedoch nur, wenn sich die Leute an die Schutzmaßnahmen halten. Deshalb appelliert Sonna an die Menschen, Rücksicht aufeinander zu nehmen, Abstand zu halten und möglichst einen Mundschutz zu tragen. Aus Sicht eines Händlers hat er außerdem einen persönlichen Wunsch: "Wir Händler sind ja alle anwesend", sagt der Einzelhandelssprecher. Sie können ihre Ware zwar liefern, jedoch dürfen die Kunden sie nicht vor der Tür abholen. "Mit genug Abstand und Vernunft wäre das jedoch kein Problem", hofft Sonna auf eine diesbezügliche Lockerung und blickt auch auf die anderen Bundesländer, in denen teils andere Regeln gelten. "Ich hoffe auf eine bundeseinheitliche und faire Regelung", wünscht sich Sonna.
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