Weiden in der Oberpfalz
11.10.2019 - 15:18 Uhr

Elly-Heuss-Schülerin erhält Preis für beste Seminararbeit

Eine junge Frau, die sich mit einer Religionsgröße der Region wissenschaftlich auseinandersetzt. Das überzeugte die Jury des Bayerischen Clubs für hervorragende Seminararbeiten, heuer einen Preis an eine Weidener Schülerin zu vergeben.

Mit einem Umfang von mit Bildern und Verzeichnissen etwa 40 Seiten ist die Seminararbeit ein kleines Buch. Bild: Christoph Stahl
Mit einem Umfang von mit Bildern und Verzeichnissen etwa 40 Seiten ist die Seminararbeit ein kleines Buch.

Madita Kiener ist Abiturientin des Elly-Heuss-Gymnasiums Weiden. In den Sommerferien schrieb sie ihre Seminararbeit über "Äbtissin M. Laetitia Fech – eine Ordensfrau, die über ihren 'Klosterrand' hinausschaut". Das Abiturzeugnis erhielt die 18-Jährige dann mit dem Zusatz, dass sie übrigens noch vom bayerischen Club für hervorragende Seminararbeiten ausgezeichnet werde.

Dieser Club ehrt jährlich die besten Arbeiten von Schülern, die sich mit Geschichte, Personen, Geographie oder Kultur Bayerns auseinandersetzen. Gerechnet hat die Oberlinderin damit nicht: "Die Abgabe der Arbeit war nach den Herbstferien 2018. Nach so viel Zeit und dem Abistress hatte ich die 18 Seiten, die ich geschrieben habe, nicht mehr im Kopf. Ich wusste nicht einmal, dass meine Arbeit eingereicht wird."

Auf das Thema ist Kiener ganz bodenständig gekommen. Beim Essen im Kloster Waldsassen inspirierten sie die Abbildungen der Äbtissin. Dann reichte sie ihre Idee im Seminar zum Thema "Frauenpower in der Kirche" ein. Sie wurde sofort angenommen. Darauf folgten erste Recherchearbeiten im Internet, durch Fernsehbeiträge über das Kloster und als letzter Schritt erst eine E-Mail, dann persönlicher Kontakt zu Laetitia Fech selbst. "Wir haben auch immer noch E-Mail-Kontakt", erklärt die Abiturientin. "Ich schätze an ihr besonders, dass sie mit offenen Augen durch die Welt geht, und eben, wie mein Titel vermuten lässt, über den Tellerrand hinausschaut." Neben der Person beschäftigt sich Kieners Text auch mit der Arbeit der Klosterschwester. Sie habe das Kloster zu neuer Blüte geführt. Gebäude wurden saniert, neue aufgebaut, junge Schwestern sind beigetreten. Dafür erhielt Fech auch das Bundesverdienstkreuz am Bande – für den Erhalt der Gebäudesubstanz ihres Klosters.

Ihre Seminarlehrerin Maria Bauer überzeugte Kiener durch ihr selbstgewähltes Thema, die selbstständige Arbeitsweise und das "Gesamtpaket": "Die ganze Arbeit war einfach eine runde Sache, Madita hat es geschafft im knappen Rahmen von 20 Seiten keine Fragen offen zu lassen," so die Religionslehrerin. "Bei ihrem Referat hat sie es sogar geschafft, dass die vielbeschäftigte Äbtissin anwesend war." Dementsprechend vergab Bauer auf die Abhandlung die Höchstnote 15 Punkte.

Im Maximilianeum in München erhält Madita Kiener am Mittwoch, 16. Oktober, ihren Preis. Mit dabei sind auch Claudia Lehmann-Schmidkunz, stellvertretende Schulleiterin des Elly-Heuss-Gymnasiums, und Studienrätin Bauer. Inzwischen studiert Kiener Jura an der Universität Regensburg und möchte deshalb den Geldpreis für ihr Studium, vor allem Fachbücher, einsetzen.

 
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