Beamte des Bayerischen Landeskriminalamtes haben Mitte Januar 2022 einen 30-Jährigen Deutschen in Oelsnitz (Erzgebirge) festgenommen. Er soll zu einem Oberpfälzer Drogen-Netzwerk gehört haben. Seitens der Staatsanwaltschaft Hof wurden Haftbefehle wegen Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz gestellt, die Initiative ging von Zollfahndern aus Weiden aus. Der Mann hatte sich wohl aufgrund des wachsenden Verfolgungsdrucks zuvor mit gestohlenen Ausweisdokumenten, daneben auch einem gefälschten Impfpass, nach Spanien abgesetzt.
Immer engmaschiger zog sich laut Angaben der Staatsanwaltschaft Hof das Netz um den Mann zu, da nach und nach seine in der Oberpfalz und Oberfranken ansässigen Abnehmer des mutmaßlich von ihm beschafften Crystals durch Ermittler aus Weiden sukzessive festgenommen worden sind. Nach seiner vermeintlich unentdeckten Rückkehr aus Spanien fand er Unterschlupf bei einer Bekannten in Oelsnitz. Dort wurde er am 16. Januar auf Grundlage bestehender Haftbefehle festgenommen.
Auch Haftbefehl gegen 26-Jährige
In der Wohnung seiner Bekannten, einer 26-jährigen Deutschen, stellten die Zollfahnder zudem noch über 700 Gramm Crystal, 100 Gramm Marihuana, rund 2.000 Euro Bargeld und mehrere Falsifikate von Impfpässen sicher. Auch gegen die 26-Jährige erging ein Haftbefehl.
Insgesamt sind nun laut Angaben der Staatsanwaltschaft neun Tatverdächtige in Untersuchungshaft. Mit der Inhaftierung des 30-Jährigen dürften nun die Ermittlungen in einem seit Februar 2021 andauernden Ermittlungskomplex der Weidener Zollfahndung abgeschlossen sein, in dem es um die Offenlegung und Zerschlagung eines Netzwerkes von mutmaßlichen Schmugglern und Händlern von Crystal in der Oberpfalz geht.
Einfuhr und Handel mit Crystal
Im Mittelpunkt steht hierbei ein 64-jähriger Mann aus Röslau, der angeklagt ist, sich über Kuriere mit Crystal versorgt und selbst Rauschgift aus Tschechien eingeschmuggelt zu haben.
Ihm legt die Staatsanwaltschaft Hof mit ihrer Anklage zum Landgericht Hof zur Last, im Zeitraum Mitte Dezember 2020 bis Mitte Mai 2021 in insgesamt 17 Fällen verantwortlich für die Einfuhr und dem Handel von mindestens 1.150 Gramm Crystal zu sein. Ein tschechischer Kurier wurde angeklagt, hiervon in mindestens 12 Fällen rund 750 Gramm Crystal für seinen Auftraggeber von Tschechien über den Grenzübergang Asch/Selb nach Deutschland geschmuggelt zu haben. Der bei einer Schmuggelfahrt am 10. Mai 2021 festgenommene Kurier aus Tschechien soll neben 100 Gramm Crystal in der Mittelkonsole seines Fahrzeuges auch ein Messer griffbereit bei sich geführt haben.
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