Das Nachholen von Schulabschlüssen sei ein klassisches Angebot der Volkshochschulen-Arbeit – "und prägt sie seit Jahrzehnten". Das unterstreicht VHS-Geschäftsführer Stefan Frischholz. So ermöglicht sie es jungen Menschen auch, den mittleren Schulabschluss zu erwerben. Partnerin ist dabei die Pestalozzi-Mittelschule. "Durch die Zusammenarbeit der Pestalozzi-Mittelschule und der Volkshochschule Weiden haben sich zwei gewichtige Bildungspartner vorgenommen, einen Beitrag zu leisten", erklärt Schulamtsdirektorin Margit Walter.
Schulleiter Robert Wittmann und VHS-Mann Frischholz haben jetzt den Kooperationsvertrag dazu unterzeichnet. Ein erfolgreicher Schulabschluss sei die Voraussetzung für einen gelingenden Start ins Berufsleben, weiß Walter. Sie spricht von der Weiterentwicklung des kommunalen Bildungsnetzes. Da die Maßnahme in Teilzeitform angeboten werde, könne jeder mit den nötigen Voraussetzungen, ohne seinen Beruf aufgeben zu müssen, in den Abendstunden den Realschulabschluss nachholen, ergänzt Frischholz. Wittmann und sein Stellvertreter Michael Fleischmann bekräftigen ihre Unterstützung. Der Abschluss werde sicherlich von den Arbeitgebern gewürdigt.
Der Abschluss wiederum eröffnet aber natürlich auch die Möglichkeit zum Besuch weiterführender Schulen, wie Fachoberschule oder Fachakademien. Für eine Laufbahn im öffentlichen Dienst ist die mittlere Reife ebenfalls Voraussetzung. Die Volkshochschule Weiden-Neustadt werde vom Kultusministerium seit den Jahren 2021 und 2022 zusammen mit den Einrichtungen im Fichtelgebirge und im Regensburger Land als bayernweites Modellprojekt gefördert, berichtet Frischholz. Er sprach von einem wichtigen Baustein in der Fachkräftesicherung. "Kein Jugendlicher wird zurückgelassen, auch wenn es mit dem Mittelschulabschluss im ersten Anlauf nicht geklappt hat."
Wie pädagogische Leiterin Tanja Fichtner erklärt, findet der Unterricht hybrid statt: teilweise an drei bis vier Abenden wöchentlichen im Präsenzunterricht an einem der drei Standorte, teilweise aber auch im virtuellen Klassenzimmer, um Lehrerressourcen optimal nutzen zu können und lange Anfahrten zu minimieren. Neu sei jetzt, dass die Externenprüfungen nicht mehr an der Realschule, sondern an der Pestalozzi-Mittelschule stattfänden. "Das ist ein wichtiger Baustein für einen erfolgreichen Lehrgang." In den nächsten Tagen würden sich sechs Teilnehmer – der älteste ist 28 Jahre alt – an der Pestalozzischule der externen Prüfung unterziehen.
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