Mit dem "Elterntraining" lassen sich spielerisch Herausforderungen unterschiedlicher Familienphasen veranschaulichen. Dieses Handwerkszeug lässt gegenseitiges Verständnis wachsen und verhilft dazu, Elternteamwork, Liebesglück und Beruf in Balance zu halten. Zu "Familie in Balance? - Zufriedener leben in Familie, Partnerschaft und Beruf" sprach Corinna Ferst vom Referat für Ehe und Familie der Diözese Regensburg beim Frauenbund St. Elisabeth im Pfarrzentrum.
Gleich eingangs stellte sie die Frage: "Wie kann man die Familie in Balance halten?" Der Wunsch, eine gute Mutter oder ein guter Vater zu sein, sei oft schwierig zu erfüllen. Schon die Familiengründung sei eine Zerreißprobe. Und auch die Jahre danach seien häufig instabil, weil viel auf eine junge Familie einströmen könne und werde. Dazu kommen nicht nur die Kinder. Themen wie Hausbau und Karrieresprünge ließen das Leben rastlos erscheinen.
Problematiken abwenden heißt die Lösung, doch wie? Die Referentin unterstrich, dass das Paar oder die Familie bewusst alles miteinander angehen, die Sachlage unbedingt entschleunigen und einen Gang zurückschalten sollte. "Weniger Reize akzeptieren, heißt ein intensiveres Leben miteinander zu führen. Natürlich sind hier Ansprüche auch herunterzufahren, was schwer sein kann. Oftmals ist es aber unausweichlich", so die Referentin. Das Wichtigste in der Familiengründungsphase sei das Familienmanagement. Corinna Ferst bemühte Spielfiguren, baute Situationen als Anschauungsunterricht vor den Zuhörerinnen auf.
Das münde in Eltern-Teamwork, in dem beide Elternteile auch eine eigenständige Beziehung zum Kind aufbauen sollten. Natürlich sei das nicht immer einfach. Weil Mutter und Vater unterschiedlich denken, fühlen und handeln, seien sie für das Kind unverwechselbar besonders. Jedoch müssten sie sich abstimmen, wie sie notwendige Erwerbs- und Familienarbeit aufteilen. Da sei es auch erforderlich, dass sich Eltern einander Raum und Zeit für einen eigenständigen Beziehungsaufbau zum Kind geben. "Wichtige Entscheidungen treffen sie gemeinsam, nur das, was beide gemeinsam und jeder für sich vorzuleben bereit sind, ist wirklich Familienbasis", nickt Corinna Ferst lächelnd. Gegenseitige Kritik vor dem Kind sei tabu, um die Autorität nicht zu untergraben. Wer zuerst dem Kind eine Ansage gemacht hat, behalte in dieser Situation Vorrang. Bei anderer Ansicht klärten die Eltern das am besten im Elterngespräch zu zweit. Sie schützen ihr Jüngstes Ferst zufolge vor Paarkonflikten, indem sie das Kind raushalten. Zum Schluss fand die Referentin wichtig, dass sich Eltern auch unterstützen sollten, Auszeiten zu nehmen. So könnten sie sich gegenseitig Ablösung anbieten oder Unterstützung durch Dritte besorgen. Zum Ende des Vortrages dankten beide Vorsitzenden Christine Hüttner und Edith Weinhart der Referentin mit einem Blumengruß.
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.