Weiden in der Oberpfalz
07.02.2020 - 16:24 Uhr

FDP hat "Tor zur Hölle" aufgestoßen

„Alerta, alerta, antifascista“ schallt es am Donnerstag durch Weiden. Ali Daniel Zant, OB-Kandidat der Linken, hat nach dem Wahlergebnis in Thüringen zu einer Demo aufgerufen. Mit dabei: die Linksjugend, SPD, Jusos, Grünen und ÖDP.

Ali Daniel Zant (Die Linke) setzt mit Unterstützung der Linksjugend, SPD, Jusos, Grünen und ÖDP ein klares Zeichen gegen die Wahl in Thüringen. Bild: Dominik Hopperdietzel
Ali Daniel Zant (Die Linke) setzt mit Unterstützung der Linksjugend, SPD, Jusos, Grünen und ÖDP ein klares Zeichen gegen die Wahl in Thüringen.

„Es ist ein Dammbruch, was da in Thüringen passiert ist.“ Mit diesen Worten leitet Zant seine kleine Zusammenkunft in der Weidener Fußgängerzone um 19 Uhr ein. Das Thema der sehr spontanen Aktion: das Wahlergebnis der Ministerpräsidentschaftswahl in Thüringen. Zum ersten Mal haben die Stimmen der AfD die Wahl zum Ministerpräsidenten mitentschieden und Thomas Kemmerich (FDP) zum Wahlsieger gemacht. Ein Ergebnis, das Zant so nicht glauben kann und will: „Es ist eine Frechheit, dass er sich von der Höcke-AfD wählen hat lassen. Es ist der rechteste Flügel der AfD“ Für ihn müssen nun Konsequenzen aus Berlin folgen, damit so etwas nicht noch einmal passiert.

Auch Sebastian Dippold, der Neustädter SPD-Bürgermeisterkandidat, hat eine ähnliche Haltung gegenüber dem Wahlergebnis und echauffiert sich darüber: „Was ich nie gedacht hätt‘, dass ich in meinem Leben einmal auf dem Platz steh, bei einer Demo, bei der es auch um die FDP geht.“ Für ihn habe die FDP das „Tor zur Hölle“ nun aufgestoßen und versuche nun, es wieder halbherzig zu schließen. Der CDU gibt er indes keine Schuld am Wahlergebnis. Die FDP hätte ganz genau gewusst, „wohin die Reise führt“, wenn sie einen Kandidaten aufstellen. Mitglieder der Linken, Linksjugend, Jusos, Grünen und ÖDP stimmten dem SPD-Politiker zu.

Für alle gekommenen Gäste hatte Zant anschließend auch noch ein wichtiges Angebot mitgebracht. Es geht um die kommende Kommunalwahl in Weiden: Da auch hier die Möglichkeit besteht, dass die AfD mitregieren kann, bietet er allen Parteien an, ein Erklärung abzuschließen, nicht mit dieser zu kooperieren. Das gleiche Angebot gelte außerdem auch für die CSU, Bürgerliste und FPD. „Wenn mit diesen Leute nicht kooperieren, haben wir die Chance, die Rechtsextremisten in Weiden aufzuhalten.“

 
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