(hcz) Viele schrieben dem Förderverein nur auf den Wunschzettel: "Alles soll so bleiben!"
Bademeister und Fördervereinsvorsitzender Andreas Baierl und sein Stellvertreter Hans Forster wollten den Gästen aber auf den Zahn fühlen und erfahren, was den Bad-Besuchern am Herzen liegt. Was wünschen sich großen und kleinen Besucher im Stadtbad?
Die Freunde wollen helfen
Der Verein selbst hat in den zwölf Jahren seines Bestehens viel erreicht. So wurden zum Beispiel ein großes Sonnensegel über dem Kleinkinderbecken (3500 Euro), die große hölzerne Umkleidekabine daneben (5000 Euro), eine Solarheizung, die Kiesaufschüttung im alten "Kinderbad" und vieles andere. Nun steht durch die Mitgliedsbeiträge der knapp 200 "Freunde", sowie durch die Einnahmen aus Kinder- und Sommernachtsfest, wieder ein erklecklicher Betrag bereit, mit dem die Stadt für Verschönerungen und Verbesserungen unterstützt werden kann, sagt Schatzmeisterin Martina Kayser. Nur: Was soll gemacht werden? Um dies zu erfahren, verteilten Baierl, Forster und andere Mitglieder fast 200 Fragebögen. Zurück kamen 70 Stück.
Die Auswertung besprachen Baierl und Schriftführer Bernhard Czichon mit Bauhofleiter Björn Scheffczyk. Als Mangel hatten die Befragten die Kiesaufschüttung im Natur-Kinderbad ausgemacht. Das Material ist viel zu grob für kleine Kinderfüße. Feiner Sand steht deshalb auf der Wunschliste. Zwei Befragte regten die Verbesserung der Einstiege in den Fluss an.
Bauhof liefert Sand
Bei beiden Anliegen konnte Scheffczyk Abhilfe versprechen. Heuer ist natürlich nicht mehr viel zu machen. Aber über den Winter soll die Sandaufschüttung erledigt werden. Zumindest zwei Einstiege werden betoniert. Mehrere Badegäste wünschen sich eine weitere Umkleidemöglichkeit im "unteren", dem westlichen Bereich der Anlage. Deshalb prüfen Baierl und Scheffczyk prüfen, ob eine kleinere und billigere Holzkabine aufgestellt werden kann. Ein Sonnensegel über dem Spielplatz im Kinderbereich wäre, laut vielen Eltern, auch dringend nötig, da der Sand sich bei tropischen Temperaturen stark erhitzt. "Wir werden darüber beraten, sagte Baierl zu - und "für Kinder ist schließlich immer eine Mehrheit zusammen gekommen".
Ein Dauerthema sind die defekten Duschen auf der Westseite der Terrasse. Besonders die Mitglieder des Kanu-Vereins, der dort sein Domizil hat, beklagen, dass sie nach ihren Bootstouren nicht duschen können. Die Reparatur der Duschen habe erneut erhebliche Kosten verursacht, stellte Scheffczyk fest.
Wünsche nach längeren Anwesenheitszeiten des Bademeisters, nach häufigeren Leerungen der Abfallbehälter und so weiter, scheitern, so bedauerte Scheffczyk weiter, am Kostendruck. Der Bademeister habe derzeit über 400 Überstunden auf dem Konto, das Personal von Bauhof und Stadtgärtnerei sei durch hohen Krankenstand und "gut verdichtete Aufgaben" ebenfalls überlastet. Aber die Erfüllung des Wunsches der Tischtennisspieler vom FC Weiden-Ost nach Erneuerung der Platten, sowie eine Baumpflanzung nach der Spende der CSU Weiden-Ost seien sowieso vorgesehen, betonte Baierl.
Weiden. (hcz) Die „Freunde des Stadtbads“ wurden vor zwölf Jahren gegründet, mit dem Ziel jegliche Kommerzialisierung der städtischen Freizeitanlage abzuwehren und das Bad in seinem naturnahen Zustand zu erhalten. Der Schutz der Tier- und Pflanzenwelt sowie der Erhalt der „ruhigen Atmosphäre“ steht ebenfalls in der Satzung. Das schließt jedoch kleine Veränderungen nicht aus. Anschaffung von weiteren Spielgeräten, Beschattung der Kinderbereiche, sinnvolle Erweiterungen – wie das Kneippbecken oder eine Solarheizung für das Kleinkinderbecken – werden gerne unterstützt.
Probleme bereiten Bademeister Andreas Baierl alljährlich im Mai und Juni Schüler, die ihren Abschluss zu ausgelassen und mit übertriebenem Alkoholkonsum im Stadtbad feiern. Deshalb seien heuer im Frühsommer – auf Initiative der Landesregierung – Polizisten in Zivil durch die Freizeitanlage gezogen um die Einhaltung Grünanlagensatzung durchzusetzen. 50 Ordnungswidrigkeiten-Anzeigen lägen noch bei der Stadtverwaltung.
Viele Bürger wünschten sich bei der Befragungsaktion der „Freunde des Stadtbads“, dass die Sicherheitswacht und auch die Polizei häufiger kontrollieren und auch in den Abend- und Nachtstunden nach dem Rechten schauen sollte, stellt Baierl fest.
Die knapp 200 Mitglieder und ihre Vorstandschaft sind stolz, viel erreicht zu haben, betonen Vorsitzender Andreas Baierl und sein Stellvertreter Hans Forster. Bei den „Freunden des Stadtbads“ sind Stadträte aller Parteien vertreten. Nach einer Bad-Begehung mit OB Kurt Seggewiß seien bereits viele der bemängelter Sachen erledigt und sogar einige Wünsche erfüllt worden. Auch Bauhofleiter Dr. Björn Scheffczyk versichert, dass er voll hinter den Zielen des Stadtbad-Fördervereins steht.
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