Weiden in der Oberpfalz
21.09.2025 - 13:33 Uhr

Festliches Schlusskonzert beendet 27. Max-Reger-Tage in Weiden

Ein festlicher Abschluss der 27. Max-Reger-Tage in Weiden: Mit einem faszinierenden Programm mit Kammermusik und Werken Regers begeistert das Ensemble sein Publikum im Alten Rathaus. Ein Rückblick auf ein gelungenes Festivalende.

Mit einem festlichen Schlusskonzert im Großen Sitzungssaal des Alten Rathauses endeten die 27. Max-Reger-Tage in Weiden am Sonntag. Das Matinee-Konzert vereinte vier Künstlerinnen und Künstler: die Klarinettistin Shelly Ezra, den Pianisten Naaman Wagner, die Mezzosopranistin Sophia Maeno und die Pianistin Maša Novosel. Gemeinsam gestalteten sie ein eindrucksvolles Programm mit Kammermusik und Liedern von Max Reger und seiner Schülerin Johanna Senfter, die inzwischen als eine der bedeutendsten Komponistinnen ihrer Zeit gilt.

Den Auftakt bildeten Regers Charakterstücke für Klarinette und Klavier, darunter das lyrische „Albumblatt“, die innige „Romanze“ und die virtuose „Tarantella“. Shelly Ezra überzeugte dabei mit feiner Phrasierung, während Naaman Wagner sie am Flügel sensibel begleitete. Im Anschluss erklangen ausgewählte Reger-Lieder, die Maeno mit reichem Stimmvolumen und Ausdruckskraft gestaltete. Besonders beim Stück „Aeolsharfe“ (Geister-, Wind- oder Wetterharfe) wurde sie von Novosel voller Leidenschaft am Klavier begleitet.

Nachtigall und Katzenlied

Im zweiten Teil des Programms lag ein Schwerpunkt auf Werken von Johanna Senfter, die in jüngerer Zeit zunehmend wiederentdeckt wird. Ihre Lieder aus op. 15, darunter das schlichte „Wiegenlied“ und die „Sturmnacht“, zeigten die Vielfalt ihres Schaffens. Maeno verlieh den Texten große Eindringlichkeit, während Novosel die Klavierbegleitung herausarbeitete. In den beiden Liedern „Die Nachtigall“ und „Katzenlied im Mondenschein“ kam auch Senfters lyrischer Humor zur Geltung.

Den instrumentalen Höhepunkt bildete Senfters Sonate A-Dur op. 57 für Klarinette und Klavier, deren drei Sätze ein breites Spektrum an Ausdruckskraft entfalteten. Ezra und Wagner gestalteten das Werk mit technischer Brillanz und kammermusikalischer Größe.

Publikum sparte nicht mit Beifall

Der Saal war sehr gut besucht, und das Publikum zeigte sich begeistert: Jeder Beitrag erhielt starken Beifall. Es war ein würdiger Abschluss der 27. Max-Reger-Tage. Diese haben erneut eindrucksvoll gezeigt, wie lebendig das Erbe des großen Oberpfälzer Komponisten ist und wie spannend die Wiederentdeckung seiner Zeitgenossen und Weggefährten sein kann.

Für Weiden haben die Max-Reger-Tage eine besondere Bedeutung. Die Stadt, in der Reger seine Jugendjahre verbrachte, sieht sich seit Jahrzehnten als kulturelles Zentrum zur Pflege seines Erbes. Mit Konzerten, Vorträgen und Aufführungen hält sie das Werk des Komponisten lebendig und beleuchtet es immer wieder neu. Das Schlusskonzert zeigte deutlich, wie sehr diese Festivalreihe nicht nur das Andenken an Reger pflegt, sondern auch den Blick auf seine Zeitgenossen erweitert.

 
Kommentare

Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.

Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.

Zum Fortsetzen bitte

Sie sind bereits eingeloggt.

Um diesen Artikel lesen zu können, benötigen Sie ein OnetzPlus- oder E-Paper-Abo.