Es gleicht einem Zufall, dass die Schützengesellschaften beider Patenvereine im selben Jahr gegründet wurden. Die Königlich privilegierte Feuerschützengesellschaft Weiden 1507 und die Privilegierte Freischützengesellschaft Annaberg-Buchholz 1507/1535. Beide feiern in diesem Jahr ihr 515-jähriges Jubiläum. Und beide haben vor 30 Jahren ihre Patenschaft begründet. Mit ihren damaligen Schützenmeistern Hans-Jürgen Rudnik und Hans-Jürgen Panzer. Das sonst übliche Holzscheitlknien war den Annabergern weiland erlassen worden.
Die Thüringer hatten 1992 die Wahl, ihren künftigen Patenverein aus damals noch 14 Weidener Schützenvereinen zu erwählen. Heute gibt es noch zehn in der Max-Reger-Stadt. Schlussendlich habe der "pompöse" Name der Königlich privilegierten den Ausschlag gegeben, erzählte der amtierende Vorsitzende Frank Haustein nun beim Jubiläumsabend im Schützenhaus. Am Vormittag hatte Oberbürgermeister Jens Meyer für die beiden Schützenvereine im Kulturzentrum Hans Bauer einen Empfang ausgerichtet.
In seiner Begrüßungsansprache verwies er auf die langjährige Patenschaft der Schützengesellschaften zwischen den beiden Städten. Auch Weiden ist in Partnerschaft mit Annaberg-Buchholz unter Oberbürgermeister Hans Schröpf und der damaligen Oberbürgermeisterin der Großen Kreisstadt Annaberg-Buchholz Barbara Klepsch, der heutigen Staatsministerin in Sachsen für Kultur und Tourismus, seit 1991 verbunden. Am Nachmittag übten sich die Annaberger dann mit ihren Weidener Freunden im Vorderladerschießen mit Muskete. Es wurde auf eine historische Schützenscheibe, Motiv, der Musketier in unserem Vereinswappen, geschossen. Als bester Schütze, mit kürzestem Abstand zum gekennzeichneten Punkt, wurde der Annaberger Schütze Hans-Dieter Schmidt. Er wurde mit einem Eichenkranz ausgezeichnet.
Begrüßt wurden die Gäste aus dem Erzgebirge am Abend vor dem Schützenhaus mit Schüssen aus der Böllerkanone des "Fähnleins von der Weyden", das unter dem Kommando von Hauptmann Johannes Breyer stand. Die Ehre zu böllern gebührte Haustein und Bürgermeister Thomas Proksch, der in Annaberg-Buchholz für Wirtschaft und Bauwesen verantwortlich zeichnet. Bezirksschützenmeister Harald Frischholz ersuchte es den beiden gleichzutun, scheiterte aber zweimal am eigenen Ungeschick oder der Technik.
"Wir haben viel gelernt von euch. Vom Wettkampf bis hin zur Königsfeier", erzählte Haustein. "Auch wie man einen Verein organisiert." Sein Dank galt Schützenmeisterin Claudia Glaubitz, die ihrer Hoffnung Ausdruck gab, dass diese Patenschaft noch viele Jahre weiter bestehe. "Glück auf Annaberg-Buchholz!" Vereine hätten eine großen Bedeutung für das Überleben der Gesellschaft, bekräftigte Bürgermeister Proksch und erneuerte Hand in Hand mit Glaubitz und Haustein die Patenschaft, nachdem sie eine Urkunde unterzeichnet hatten.
Nach dem Austausch von Wimpeln beteuerte der Präsident des Stadtverbandes für Leibesübung, Reinhard Meier, den Fortbestand der Vereine. Günter Plügge aus Annaberg-Buchholz wurde die Große Ehrennadel in Silber des Schützenbezirks Oberpfalz verliehen.
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