Weiden in der Oberpfalz
14.11.2025 - 09:48 Uhr

Film, Rap und klare Botschaften gegen Gewalt

Zu den "Orange Days" startet in der "Sünde" ein aufrüttelnder Kinoabend. Thema ist sexuelle Gewalt. Rapperin Oszkar nimmt in ihren bayerischen Texten das Thema auf.

Rapperin Oszkar zieht den Schlussstrich unter den Kinoabend. Bild: Helmut Kunz
Rapperin Oszkar zieht den Schlussstrich unter den Kinoabend.

Die Besucherinnen und Besucher im alten Ring-Kino sollten am Donnerstagabend tüchtig aufgerüttelt werden. Dort, wo gewöhnlich Musikbands auf Einladung der "Sünde" spielen, zeigten das Frauenhaus Weiden und die Gleichstellungsstelle der Stadt im Rahmen der "Orange Days" den Film "Promising Young Woman". Der Thriller legt schmerzhaft offen, wie gleichgültig sexueller Gewalt begegnet wird und welche Folgen Schweigen für Betroffene hat.

Schon vor Betreten des Kinosaals wurde deutlich, worum es an diesem Abend ging: Auf der Treppe wiesen Schilder mit Begriffen wie "Solidarität", "Frauenrechte" und "Selbstbestimmung" den Weg, während "Wegschauen", "Macht", "Patriarchat" und "Gewalt" symbolisch durchgestrichen waren.

Enikö Nagy, Leiterin des Frauenhauses, und Susanne Reinhardt, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt, führten eindringlich in das Thema ein. Nagy stellte einen Text vor, der nüchtern wie erschütternd beschreibt, wie selten sexualisierte Gewalt angezeigt wird und wie tief gesellschaftliche Mechanismen Täter schützen und Betroffene im Stich lassen. "Die Scham muss die Seite wechseln", sagte sie.

Die Landtagsabgeordnete Laura Weber (Grüne) würdigte das Engagement der vielen beteiligten Frauen. "Das war ein sehr aufrüttelnder Film", betonte sie. Auch wenn das Popcorn kostenlos war: Von "Popcornkino" konnte keine Rede sein. "Gewalt gegen Mädchen, Frauen und Kinder ist ein Riesenthema. Es ist wichtig, aufzurütteln."

Auf den Filmabend folgte Musik. Oszkar, die Künstlerin des Abends, rappte im Foyer und sang in bayerischer Mundart: direkt, kritisch und authentisch. Ihr Texte beinhalteten Botschaften über die Gesellschaft, Machtstrukturen und das Frausein. Ihre Performance war zwar ein Konzert zur Unterhaltung der Besucher. Es galt aber auch als Statement. Die Rapperin schaffte es das Publikum zu berühren.

Gleichzeitig wurde für das Frauenhaus gesammelt. Diese Sammlung ist ein zentraler Teil der "Orange Days", die seit Jahren auf Gewalt gegen Frauen aufmerksam machen. Die Besucher, in der Mehrzahl waren es Frauen, erlebten einen Kino- und Musikabend, der nicht nur unterhalten, sondern vor allem auch informieren und bewegen wollte. Es ging um ein glasklares "Nein" zu Gewalt an Frauen und Mädchen.

 
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