Die beiden Filme blickten hinter die Kulissen der Länder und erzielten große Resonanz. „Bhutan ist ein sehr besonderes Land, das sich erste relativ spät dem Tourismus geöffnet hat." In den Siebzigern habe es sanft begonnen. 2012 und 2013, als er das Himalaja-Land besuchte, sei die Zahl der Gäste noch auf 30.000 Gäste reglementiert gewesen sei. „Mittlerweile sind es weit über 100.000 Touristen.“ Das merke man auch. „Man bereitet sich vor auf einen immer größer werdenden Strom an Reisenden.“
„Ich bin ja selber Tourist und Reisender. Aber ich bin dort Menschen begegnet, für die ich mich fremdgeschämt habe.“ Manche meinten, mit ihrer teuren Reise ein Stück weit Narrenfreiheit gleich mit eingekauft zu haben. „Bhutan ist ein teures Land." Pro Tag müsse mit 200 Euro Kosten gerechnet werden. "Darin sind aber Fahrer, Guide, Nahrung und Unterkunft mit eingeschlossen." Er selber sei mit seiner Kamera zwei Monate lang vor Ort gewesen.
„Wenn du den Leuten signalisierst, dass du nur Gutes möchtest, dann bekommst du in diesem Land so viel Herzlichkeit und Liebe zurück.“ Diese Offenheit habe er als ein ganz besonderes Merkmal empfunden, sagte Erdmann. Er berichtete von unglaublichen Orten. Von mystischen, abertausenden Gebetsfahnen auf 4000-Meter-Pässen, die von einzelnen Touristen gar nicht geschätzt würden. „Die merken gar nicht, dass Landschaft und Menschen eine Einheit dort bilden."
Die Menschen lebten seit 4000 Jahren in Bhutan. Das Land sei weltweit das letzte gewesen, dass das Fernsehen eingeführt habe. „Das war 1999.“ Inzwischen diktiere das Internet vor allem bei der Jugend die öffentliche Meinung. Traditionelle Trachten wurden gegen Jeans und T-Shirts eingetauscht. Selbst die Mönchen nutzten das Handy.
Dennoch sei es nach wie vor eine Wohltat, das Land mit seinem einheitlichen Baustil zu erleben. Der Regent lebe die landestypische Bescheidenheit vor. Er residiere nicht in seinem Palast, sondern in einem Landhaus daneben. Als politische Doktrin sei das „Bruttosozialglück“ maßgebend. Das Glück des Einzelnen stehe über dem des Bruttosozialprodukts und teile sich auf vier Bereiche auf: Autark leben, Regieren im Sinne des Volkes, Schutz der Natur und Pflege von Brauchtum und Tradition. „Das Volk ist glücklich.“
Der zweite Film erzählte von Reisen nach Island. Vulkane, Geysire, Wasserfälle. Auch hier wieder live-kommentiertes, atemberaubendes Kinoerlebnis, das tief unter die Haut geht. Wie schon sein Film über „Bhutan": Magie und Zauber in Bild und Musik. Eine Liebeserklärung an eine Insel. „Egal, wo ich mich in diesem Land befinde, ich bin immer da, wo ich sein möchte.“
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